Ablenkungsmanöver

Seit der Finanzkrise hat sich der Kurs der Aktie der Deutschen Bank annähernd auf ein Sechstel reduziert. Auch der Neue an der Spitze der Bank konnte den Kurs der Aktie bisher nicht drehen.


Jetzt ist es ausgerechnet John Cryan, der die Diskussion über den Wegfall des Bargelds wieder anheizt. Es ist wieder so wie im Kino-Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“: Alle Jahre wieder wird über die Abschaffung von Bargeld diskutiert. Erst im Sommer 2015 kochte das Thema hoch. Doch Politik und Bundesbank gaben schnell Entwarnung. Die Abschaffung von Bargeld ist derzeit nicht geplant. Und so erntet Cryan für diesen erneuten Vorstoß auch eher Hohn in den sozialen Medien. Es sei die Deutsche Bank, die eher vom Markt verschwindet als das Bargeld in Deutschland.

Der Deutsche hängt am Bargeld und bezahlt gut die Hälfte der Waren im Einzelhandel mit echtem Geld. Zugegeben, nicht immer mit echtem Geld, denn 2015 wurden mit knapp 900.000 Blüten fast 60.000 mehr falsche Scheine aus dem Verkehr gezogen als im Jahr 2014. Das kann daran liegen, dass immer mehr Falschgeld produziert wird. Kann aber auch daran liegen, dass die echten Scheine schwerer zu kopieren sind und die falschen besser entdeckt werden. So ist das halt mit den Statistiken. Auch so ein Murmeltier-Thema.
Natürlich ist Bargeld teuer und ineffizient. Aber es verhindert sicherlich nicht die Bezahlung von kriminellen Handlungen, dafür gibt es schließlich Bitcoins. Zudem müsste Bargeld gleich weltweit abgeschafft werden – ein hehres Ziel.

Gibt es smarte Alternativen?

Dennoch wird sich in den nächsten Jahren sicherlich der Anteil der Bezahltransaktionen verschieben. Dafür müssen diese Transaktionen aber auch einfacher werden. In jedem Supermarkt eine eigene App, in jeder Stadt eine andere App für den öffentlichen Nahverkehr und jede Parkuhr mit einer eigenen App? Sich auf die Bühne zu stellen und über die Bargeldabschaffung zu reden, ist sehr einfach. Dann sollte man aber auch smarte Alternativen rund um das Thema „Mobiles Bezahlen“ anbieten können. Diese kommen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, aber nicht von Banken selbst.

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