Heinrich Maria Schulte

„Mein Know-how liegt im medizinischen Bereich.“ So drückte sich der frühere Wölbern-Chef unlängst vor dem Hamburger Landgericht aus. Sollen wir ihm nun antworten, „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ oder doch besser „Schuster bleib bei Deinen Leisten“? Beide Bauern-Weisheiten zusammen reichen allerdings nicht aus, um die Unverfrorenheit zumindest dieses Arztes zu kommentieren. Auf dem Höhepunkt seiner…


„Mein Know-how liegt im medizinischen Bereich.“

So drückte sich der frühere Wölbern-Chef unlängst vor dem Hamburger Landgericht aus. Sollen wir ihm nun antworten, „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ oder doch besser „Schuster bleib bei Deinen Leisten“? Beide Bauern-Weisheiten zusammen reichen allerdings nicht aus, um die Unverfrorenheit zumindest dieses Arztes zu kommentieren. Auf dem Höhepunkt seiner medizinischen und kaufmännischen Karriere, kaufte Schulte das Bankhaus Wölbern und sonnte sich in der Gunst seiner Anhänger. Damals war nicht zu hören, dass er sein Geschäft ausschließlich seinen Beratern überlassen habe. Jetzt, wo es schief gegangen ist, sind es wie so oft die anderen,  die Schuld am Untergang haben. Auch seinen Unmut über die Kritik, er habe sich vorsätzlich bereichert, darf scharf kritisiert werden. Die Tatsache, dass er sich kein Gehalt habe auszahlen lassen, steht dagegen seinem Immobilienvermögen und einer monatlichen Leasingrate von über 70.000 Euro für eine Luxusjacht gegenüber. Schulte liebte den Luxus, den sich der ein oder andere Anleger nun nicht mehr leisten kann. Sein Verhalten färbt sicher nicht auf unsere gesamte Branche ab. Aber…er ist ja auch kein Banker.