Mnemotechnik für die Bankorganisation

Prozesse zu visualisieren ist wie Lernen – kinderleicht und einprägsam.


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Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften hat 2015 ein interessantes Experiment durchgeführt: Probanden waren aufgefordert, eine Kunstsprache namens Vimmi zu lernen. Dazu haben die Teilnehmer Substantive zusammen mit einem passenden Bild gelernt, sie malten es in der Luft nach oder drückten es mit einer Geste aus. Am erfolgreichsten war, wer sich parallel zur Übersetzung Bilder und Gesten eingeprägt hat. In der Fachliteratur für besseres Lernen sprechen die Experten davon, dass die Kombination aus Lesen und Sehen bis fünf Mal mehr Erfolg bringt, als nur zu lesen.
Visualisierung scheint der Schlüssel zum optimalen Verständnis zu sein. Das gilt auch für Prozesse in der Bankorganisation und ganz besonders für die Ablauforganisation. Wem es gelingt, aus dem Anweisungswesen mehr zu machen als Gelbe Seiten für Geschäftsprozesse, der schafft für die Bank nachhaltigen Nutzen. Nachhaltig deshalb, weil das Organisationshandbuch zugänglich wird für Prozessmanagement- und Projektmethoden – und weil die Mitarbeiter besser damit arbeiten können. Und das wiederum wirkt einem Phänomen entgegen, das gerade bei Veränderungen häufig auftritt: Unsicherheit. Visualisierungen lenken die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche und beseitigen mögliche Zweifel, ob man an alles gedacht habe. Es könne sich ja irgendwo noch eine Anweisung oder ein Detail verstecken… diesem Eindruck sollten Bankorganisatoren unbedingt entgegen wirken. Dann schaffen sie sich schnell Freunde in den Fachabteilungen.