Deutsche Solarbranche stark angeschlagen

Angesichts der bedrohlichen Lage durch Billiganbieter aus dem asiatischen Raum plädiert Wirtschaftsforscher Ulrich Blum für eine staatliche Beteiligung an Solarfirmen. Er sagt "Dies wäre einfach, da der Staat über Fördermittel und Kredite schon heute ein großer Gläubiger der Unternehmen ist". Weiterhin rät der ehemalige Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung und Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Halle…


Angesichts der bedrohlichen Lage durch Billiganbieter aus dem asiatischen Raum plädiert Wirtschaftsforscher Ulrich Blum für eine staatliche Beteiligung an Solarfirmen. Er sagt "Dies wäre einfach, da der Staat über Fördermittel und Kredite schon heute ein großer Gläubiger der Unternehmen ist". Weiterhin rät der ehemalige Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung und Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Halle deutschen Solarfirmen verstärkt zu fusionieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Eine Reihe von Insolvenzen, etwa bei Solon (Berlin) und Q-Cells (Bitterfeld-Wolfen) erschütterte die deutsche Solarbranche. Weitere Schließungen bedrohen die Brache, so soll die Produktion des US-Herstellers First Solar in den zwei Werken in Frankfurt an der Oder eingestellt werden. Die 1200 Beschäftigten der Firma Sovello aus Bitterfeld-Wölfen sollen womöglich in Kurzarbeit überführt werden. Auch Ihnen droht die Insolvenz.
Ein Blick über den Atlantik nach Kanada zeigt, dass der dortige Solarenergiemarkt stetig anwächst. Für deutsche Unternehmer eröffnet Kanada einen interessanten Markt. Mit 3,3 – 6,7 KWh/m² Sonneneinstrahlung belegt Kanada im Vergleich weltweit dem fünften Rang. 2011 wurden neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 400 MW installiert –  ein fünffacher Anstieg seit 2009. Etwa 80% der insgesamt 650 kanadischen Solarfirmen agieren im Photovoltaik-Markt, wobei sich drei Viertel von ihnen in der Provinz Ontario niedergelassen haben. 2011 wurden 700 Millionen CAD in diesen Markt investiert. Die Regierung der Provinz hat es sich zum Ziel gesetzt Energiegewinnung aus Kohlekraftwerken bis 2014 vollständig abzulösen und durch schadstofffreie Energie zu ersetzen. Der Anteil an Solarenergie soll 1,5 % betragen. Allerdings gab es auch in Ontario Einsparungen, so wurden die Einspeisetarife für Solarenergie um rund 20 % verringert.
Im Rahmen der „Intersolar Europe 2012“ Messe in München vom 13. Bis 15. Juni werden neun kanadische Aussteller aus der Photovoltaik, Solarthermie und Solarenergie vertreten sein.

Info von Mitteldeutsche Zeitung  – www.mz-web.de und Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer Montreal – www.germanchamber.ca