Die Bundesbürger sparen nach eigener Einschätzung nicht genug. Sie legen zwar jeden Monat durchschnittlich 180 Euro auf die hohe Kante. Zur Erfüllung ihrer Ziele bräuchten die Bundesbürger jedoch nach eigener Meinung im Durchschnitt 256 Euro.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von TNS-Infratest im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zum Sparverhalten der Deutschen. Befragt wurde eine für Deutschland repräsentative Auswahl von 2.075 Bundesbürgern im Frühjahr 2011.
"Zwischen Vorsorgebedarf und Spartätigkeit zeigt sich eine Lücke. Viele Bundesbürger sehen ihre finanziellen Möglichkeiten als nicht ausreichend an, um ihre Sparvorhaben vollständig zu verwirklichen. Die gute Arbeitsmarktentwicklung wird aber helfen, die Sparlücke zu verringern. In diesem und im kommenden Jahr dürften die Einkommen der Bundesbürger auch preisbereinigt zunehmen", erläutert BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Nicht alle Bevölkerungsgruppen verfehlten der Umfrage zufolge ihr Sparziel in gleicher Weise: Junge Bundesbürger und Geringverdiener hätten bei der Erreichung ihrer Sparziele die größten Probleme. Hier gingen Sparziel und tatsächliches Sparen zum Teil am deutlichsten auseinander. Demgegenüber falle die Sparlücke bei den Beziehern höherer Einkommen und bei älteren Befragten niedriger aus.
Trotz der starken gesamtwirtschaftlichen Schwankungen im Zuge der schweren Rezession 2008/2009 und der anschließenden raschen Erholung der deutschen Wirtschaft blieb die Sparquote der Bundesbürger vergleichsweise stabil. Im Jahr 2010 haben die Sparanstrengungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwas zugenommen. Die Sparquote der Bundesbürger, das heißt das Verhältnis des Sparens zum verfügbaren Einkommen, stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent. "Die gefestigte konjunkturelle Dynamik in Deutschland und die verbesserten Einkommensperspektiven lassen die Konsumneigung der Bundesbürger nun wieder geringfügig ansteigen. Wir erwarten daher für das Jahr 2011 einen leichten Rückgang der Sparquote um 0,2 Prozentpunkte auf 11,2 Prozent", so Martin.
Die von den privaten Haushalten für die Geldvermögensbildung verwendeten Mittel stiegen in 2010 um 6,7 Milliarden Euro auf 153,6 Milliarden Euro. Dabei blieben Einlagen bei Banken die beliebteste Anlageform der Deutschen. Insgesamt 80,3 Milliarden Euro flossen den Bankhäusern in Deutschland zu. Versicherungen zogen im gleichen Zeitraum 63,1 Milliarden Euro auf sich, Wertpapiere lediglich 0,2 Milliarden Euro. Der Bestand an Geldvermögen erreichte Ende 2010 mit 4.934 Milliarden Euro fast die 5-Billionen-Marke. Im Durchschnitt verfügte jeder Haushalt in Deutschland über ein Geldvermögen in Höhe von 122.700 Euro, dem Verbindlichkeiten von 38.200 Euro gegenüberstanden. Das ergibt ein Netto-Geldvermögen von 84.500 Euro pro Haushalt.
Info von BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeinsenbanken – www.bvr.de
Foto von myshotz – www.istockphoto.com
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