
Wir lieben die großen FinTechs wie Paypal, Klarna und Apple Pay. Wir lieben es, wie sie den Markt aufrollen. Wir lieben die schicken, modernen Anwendungen und die neue Einfachheit. Aber wir werden sie auch im Bruchteil einer Sekunde fallen lassen, wenn sie versagen, sicher zu sein, die gesetzlichen Regeln und Auflagen einzuhalten und somit unser Vertrauen nicht verdienen.
Die Einhaltung, d.h. Compliance, der globalen gesetzlichen Regeln, hier insbesondere der europäischen und deutschen Finanzmarktregulierung ist nicht sexy, aber unbedingt erforderlich. Das gilt nicht nur für Banken und andere etablierte Finanzinstitute, sondern auch für jedes FinTech-Unternehmen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es bereits fest etabliert ist, wie PayPal, oder als noch frisches Startup neue Maßstäbe setzen will, wie KESH. In einer globalisierten Welt sind Finanzströme unabhängig von der Geografie, Kultur, Finanzsystem und Gesetzgebung. Praktisch jedes Land hat seine eigene individuelle Finanzmarktregulation und historische gute oder schlechte Erfahrung damit gemacht.
Wenn FinTechs Compliance missachten, riskieren sie von der der jeweiligen Finanzaufsicht abgemahnt oder geschlossen zu werden. Schlechte Presse und Vertrauensverlust der Anwender ist in der Regel die Folge. Übererfüllen FinTechs jedoch die jeweiligen, nationalen und internationalen Anforderungen, wird es sie im Aufbau, Expansion und ständiger Transformation wesentlich behindern – und werden so vom Wettbewerb und Markt überholt. Das strebt natürlich auch kein Fintech an.
Die richtige Balance ist wichtig
Um sich erfolgreich zu etablieren, muss also eine richtige Balance zwischen Anforderungen und Erfüllung gefunden werden. Dazu sind extensive Kenntnisse der globalen, internationalen und nationalen Finanzmarktregulierungen unbedingt erforderlich. So sind etwa P2P Zahlungsdienstleister praktisch in allen Ländern besonders strengen Auflagen unterworfen, um u.a. Geldwäsche zu verhindern. Die Basis und das globale Rahmenwerk für diese spezifische Regulierung bildet die FATF (Financial Action Task Force on Money Laundering) mit Sitz an der OECD in Belgien mit über 34 Mitgliedsstaaten. FATF hat 2012 ein umfassendes Regelwerk gegen Geldwäsche zur Terrorbekämpfung herausgegeben. Diese international anerkannten Empfehlungen wurden in individuelle nationale Regeln überführt und sind so auch in die europäische PSD2 (Payment Service Directive 2) eingeflossen.
Compliance als Wettbewerbsvorteil
Eine frühzeitige Kenntnis der Entstehung und Entwicklung solcher globalen Regularien ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Fintechs, Banken und jeden (genehmigungspflichtigen) Finanzdienstleister, der internationale Dienstleistungen anbietet oder plant. Durch die Komplexität der Regularien, der Märkte und oft auch der bestehenden IT-Systeme benötigen Änderungen der Prozesse in der Regel viel Zeit und Ressourcen. Diese können bei frühzeitiger Kenntnis der zu erwartenden Compliance Anforderungen oft einfacher und ressourcenschonender bereitgestellt werden und bilden so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für FinTech, Bank oder Finanzdienstleister.
Bildnachweis: donskarpo via istockphoto.de
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