Sechs Fragen an Jens-Uwe Sauer – kommentiert von Thomas F. Dapp


Jens-Uwe Sauer ist Geschäftsführer der Seedmatch GmbH.

Gründungsjahr: 2011

Gesellschafter: Mehrheitsgesellschafter Jens-Uwe Sauer

Produkt: Crowdfunding für Startups

Mitarbeiter: 9

Web: www.seedmatch.de

Welchen Teil des „Finanzsystems“ machen Sie mit Ihrem Unternehmen einfacher?

Investoren können über unsere Crowdfunding-Plattform mit kleinen Beträgen in Startups investieren. Durch den transparenten Prozess senken wir Transaktionskosten und ermöglichen Investoren, sich einzubringen und zu beteiligen.

Wie?

Durch unseren Fundingprozess: Startups machen ein Investmentangebot, Investoren können Businesspläne einsehen und dann ihre Investmententscheidung treffen. Beide Seiten können sich im Investor Relations-Bereich austauschen.

Warum muss sich die etablierte Finanzbranche vor Ihrer Idee fürchten?

Wir schließen durch ein schlankes und effi zientes Online-Modell eine Bedarfslücke: Investoren und Startups kommen direkt zusammen. Startupinvestments waren zuvor normalen Anlegern verschlossen.

Bei so viel Selbstbewusstsein. Wo hängt es derzeit noch?

Crowdfunding für Startups ist mit etwa 3 Jahren sehr jung. So gilt es, die Bekanntheit dieser speziellen Anlageform zu erhöhen und gleichzeitig stets für das Risiko des Startup- Investments zu sensibilisieren.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr  Unternehmen frei hätten, dann …

…wünschen wir uns deutlich bessere rechtliche Rahmenbedingungen für Startups und Crowdfunding in Form einer proaktiven, gestalterischen Regulierung, die das Potenzial für Crowdfunding ausschöpft.

Was Sie der Bankbranche schon immer mal sagen wollten …

Banken sollten den Fintech-Bereich im Auge behalten, denn hier werden Zukunftsmodelle entwickelt. Die Chancen für eine Entwicklung sind heute besser denn je. Unsere Partnerschaft mit der Consorsbank ist ein gutes Beispiel dafür.

Das sagt der Experte:

Seedmatch ist aus VWL-Sicht zu begrüßen. Fraglich ist, ob Investoren das Risiko korrekt einschätzen. Es gibt bereits Vorschläge zur Verbesserung des Investorenschutzes. Das für 2015 geplante Kleinanlegerschutzgesetz löst dieses Problem nur unzureichend, stellt die Plattformen dafür aber  vor fragwürdige und teils unnötige Herausforderungen.

Thomas F. Dapp arbeitet seit 2008 als Volkswirt bei Deutsche Bank Research in Frankfurt am Main.

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