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Sicherheitsprüfung bei Immobilien-Investments

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlässt sogenannte Sonderprüfungen: Immer mehr Kreditinstitute sind im Immobilienmarkt investiert. Doch mit den fallenden Immobilienpreisen könnte das Risiken bergen.


Sicherheitsprüfung bei Immobilien-Investments

Die BaFin nimmt erneut das Kontroll-Zepter in die Hand. Die Tatsache, dass Sparkassen und Genossenschaftsbanken in den vergangenen Jahren verstärkt in Immobilien investiert haben – teilweise auch in größeren Dimensionen – versetzt die Aufsicht aktuell in Alarmbereitschaft. Nun gilt es zu prüfen, ob sich hieraus Stabilitätsrisiken für die betroffenen Banken offenbaren könnten. Zunächst wird ermittelt, wie viel die Immobilienanlagen wert sind und wie sie in der Bilanz der Kreditinstitute abgebildet sind. Aber auch die Organisationsstrukturen hinter dem Erwerb von Immobilienanlagen werden untersucht.  

Immobilien als zusätzliche Ertragsquelle

Zu Beginn der letzten Januar-Woche verkündete die BaFin: „Die Prüfungen begannen bereits im Oktober 2022 und werden in der ersten Jahreshälfte 2023 fortgesetzt und – aufgrund der bisherigen Erkenntnisse – intensiviert“. Doch wie lauten die bisherigen Erkenntnisse?  

Viele Banken sahen in der Erschließung des Immobilienmarktes und den damit einhergehenden Vermietungen eine neue Ertragsquelle, nicht zuletzt aufgrund der Negativzinsen. Denn mit dem Rückgang der Zinsmargen verloren viele Regionalbanken Erträge.  

So kam es zum gestiegenen Interesse an Wohn- und Gewerbeimmobilien. Besonders hoch war der Einsatz etwa von der Volksbank Braunschweig Wolfsburg oder der Volksbank Pirna. Einige wenige Banken sind sogar über die komplette Leistungskette beteiligt, vom Erwerb des Grundstücks hin zur Fertigstellung eines Immobilienobjektes.  

Ende des Immobilienbooms

Künftig könnte es zu Problemen kommen, wenn sich die erwarteten Preissenkungen im Immobilienmarkt bewahrheiten. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert im Jahr 2023 einen Rückgang von etwa zehn Prozent „Die Entwicklung der Preise von Wohnimmobilien und Mieten wird dieses Jahr stärker auseinanderlaufen“, meint Berlin-Hyp-Vorstandschef Sascha Klaus. Kaufinteressenten würden künftig eher auf Mietangebote zurückgreifen und den Markt somit weiter unter Druck setzen.  

Laut der BaFin liegt in der Korrektur des Immobilienmarktes eine Gefährdung der Finanzstabilität in Deutschland. Das gilt besonders, da einige Geldhäuser sowohl als Finanzierer und als Investor von Immobilien fungieren.  

Das konkrete Prüfungskonzept befindet sich noch in der Entwicklung. Wichtig ist jedoch, Maßnahmen zu entwickeln, die dem Risikopotenzial entgegenwirken können. Bei größeren Instituten steht wiederum die Europäische Zentralbank in der Pflicht, den Sicherheitszustand zu überprüfen.  

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