Innovationsdilemma

Zum siebten Mal ging es in Köln um das Thema Innovation innerhalb der Bankbranche.


Zwei Tage Fachkongress INNOVATIONSforBANKS liegen hinter uns, viele spannende Vorträge drehten sich um innovative Geschäftsmodelle. Viele Referenten zeigten deren Schnittstellen zu den stetig wachsenden Fintechs. Manchmal in Form klar definierter Kooperationen oder dem Einbau von Geschäftsmodellen der Fintechs in das Portfolio der Bank. DKB-Kunden können so zum Beispiel Cringle nutzen, um Geld an Freunde zu versenden. Eines von unzähligen Beispielen in denen Banken Produkte von Fintechs in ihr Kundenangebot übernehmen.

Commerzbank und Comdirect bieten den Fintechs von der Start-up-Garage über den Main Incubator bis zum CommerzVentures in den verschiedenen Phasen der Finanzierung nicht nur Geld, sondern auch Schnittstellen zu Daten, um neue Services zu bieten. Die Nähe zu den wilden und agilen Neuen der Branche ist derzeit en vogue. Ob die Banken einem zukünftigen Einhorn die Steigbügel halten, der dann wie Paypal zwar auch eine Bank, aber in jedem Fall ein ernstzunehmender Wettbewerber wird, scheint zunächst nicht zu stören.

Da passen die beinahe mahnenden Worte von Jochen Werne aus dem Bankhaus August Lenz gut. Er hält Banken dazu an, selbst innovativer zu werden. Es braucht aus seiner Sicht einen Kulturwandel, um Innovationen aus eigener Kraft zu stemmen. So schwierig kann es eigentlich nicht sein. Wenn Banken merken, dass bei potentiellen Onlineabschlüssen die Konvertierung am Medienbruch Postident scheitert, sollte man nach Lösungen suchen und sich diese nicht von mittlerweile einigen Anbietern für Online-Authentifizierung vorsetzen lassen. Wenn Bank ehrlich zu sich ist, hätte man da auch selber drauf kommen können.

Werdet innovativer!

Ihr Thorsten Hahn

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