Versicherungen für Landwirte – wichtiges Element im Risikomanagement

Klimawandel und Naturkatastrophen haben einen massiven Einfluss auf den Ertrag in der Landwirtschaft. Mittels eines bedarfsgerechten Risikomanagements können sich landwirtschaftliche Betriebe für die Zukunft gegen dadurch entstandene Schäden absichern


Landwirte Versicherung

Das Jahr 2021 bleibt nicht zuletzt wegen des verheerenden Ahr-Hochwassers in Erinnerung, die Folgen sind in den betroffenen Regionen bis heute noch dramatisch spürbar: Weggerissene und überflutete Brücken und Häuser, aber eben auch Bäume, Nutzflächen und viele weitere Schäden müssen mühsam wiederaufgebaut und -hergestellt werden. Doch die Risiken, die Witterung und Wetter insbesondere für die Landwirtschaft mit sich bringen, sind nicht nur derartige Katastrophen. Entwickeln sich extreme Wetterlagen wie Hagel oder Starkregen, aber auch Stürme, Hitze oder Dürre, drohen bereits massive Ernteschäden. Umso wichtiger wird ein bedarfsgerechtes Risikomanagement – und hier können landwirtschaftliche Betriebe auf sinnvolle Absicherungen zurückgreifen.

Witterung und Wetter – fatale Folgen des Klimawandels

Gartenbau und Landwirtschaft sind naturgemäß wetterbedingten Gefahren ausgesetzt – und angesichts des sich verändernden Klimas steigt die Wahrscheinlichkeit von folgenreichen Unwetterereignissen. Frost, Starkregen, Sturm und Hagel können angebaute Pflanzen derart schädigen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe einen Totalausfall verzeichnen: Wenige Minuten reichen aus, um in einer ganzen Region die Feldbestände zu zerstören.

Die Erfahrungen zeigen, dass selbst innerbetriebliche Bestrebungen, die Risiken beispielsweise durch eine Flächenverteilung sinnvoll zu streuen, immer weniger zum gewünschten Erfolg führen. Angesichts der steigenden Vorleistungskosten für Pflanzenschutz und Düngung sehen sich landwirtschaftliche Betriebe zunehmend mit ernstzunehmenden finanziellen Risiken konfrontiert.

Darüber hinaus sind die Folgen nicht zu unterschätzen: Steht in der Tierhaltung wetterbedingt nicht ausreichend Grundfutter zur Verfügung, müssen Landwirte zwangsläufig zukaufen. Das verursacht zusätzliche Transportkosten, die wieder eingefahren werden müssen. Der Anbau von Obst und Gemüse ist ebenso den Wettereinflüssen ausgeliefert: Sobald die Produkte beschädigt werden, lassen sie sich gar nicht mehr vermarkten oder nur noch bedingt weiterverarbeiten. Tritt also ein wetterbedingter Schaden ein, wird die Liquidität knapp – letztendlich ist die gesamte Existenz des Betriebes gefährdet.

Landwirtschaftliche Versicherungen – auch Ernteausfallrisiko finanziell auffangen

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Landwirtschaft und Gartenbau spezielle Versicherungslösungen benötigen: Die klassischen Sach- und Haftpflichtversicherungen sind zwar ausgesprochen wichtig, gehen hier aber klar am Ziel vorbei. Als probates Mittel empfiehlt sich daher eine Ertragsschadenversicherung, die die tatsächlich entstandenen Ertragsverluste nach einem versicherten Schaden ersetzt. Dieser variiert je nach versicherter Kultur: Der Landwirt ermittelt anhand der erwartungsgemäßen Erntemenge und des realisierbaren Preises den Hektarwert, also den Wert des Bestandes, der im Extremfall vernichtet werden könnte. Diese Erhebungen werden jährlich neu für die relevanten Flächen durchgeführt und aktualisiert.

Der darauf spezialisierte Versicherer prüft die Vorgaben und die Risikolage, um abhängig vom vereinbarten Versicherungsumfang den zu entrichteten Versicherungsbeitrag zu ermitteln. Hier können je nach Versicherungsgesellschaft verschiedene Stellschrauben wie Selbstbehalte zur Risiko- und Prämiengestaltung genutzt werden. Grundsätzlich können deutsche Landwirte eine solche Ertragsschadenversicherung nicht nur gegen Hagel und Starkregen, sondern auch gegen Sturm und Starkfrost vereinbaren. Ausschlaggebend ist jedoch die konkrete Kultur, die abgesichert werden soll. Die maximale Entschädigung kann auf bis zu 100 Prozent des Ausfalls vereinbart werden.

Risikomanagement in der Landwirtschaft – nicht erst aus Schaden klug werden

Unwägbare Risiken bestmöglich einzudämmen, ist das Ziel eines verantwortungsvollen Risikomanagements – und das gilt für jeden Bereich der Wirtschaft. Die Besonderheit in Landwirtschaft und Gartenbau: Das Wetter lässt sich nicht beeinflussen, hier können lediglich die finanziellen Folgen potenzieller Schäden abgefangen werden. Diese Möglichkeit wird von spezialisierten Versicherern mit dem notwendigen Know-how in Risikobewertung und Schadensabwicklung, aber auch einem ausgeprägten Bewusstsein für die besonderen Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe geboten.

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