Donnerstag, 31. Juli 2025

Ein Umfeld für Ideen: Wie die SozialBank Innovation zum Kulturthema macht 

Regulatorik: komplex. Wettbewerb: vielfältig. Kundenbedürfnisse: dynamisch. So lässt sich das Spannungsfeld, in dem Banken heute agieren, prägnant umreißen. Der Schlüssel, um in dieser Gemengelage nachhaltig erfolgreich zu sein, heißt für viele „Innovation“. Klar, wer nicht in der Lage ist, sein Angebot kontinuierlich gewinnbringend weiterzuentwickeln, zieht auf lange Sicht den Kürzeren. 

Aber woher weiß man, wie innovativ man als Organisation wirklich ist? Dieser Frage ist die Kölner SozialBank systematisch auf den Grund gegangen, um eine belastbare Basis für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. 

Nur mit Kundenbrille: Innovation bei der SozialBank 

Ein wichtiger Meilenstein war dabei die Formulierung einer aussagekräftigen Definition. Denn bekanntlich ist „Innovation“ häufig kaum mehr als ein schmuckes Buzzword. Einzig die Betrachtung der individuellen Strukturen und Akteure im Unternehmen macht sie zu einem Instrument konstruktiver Veränderung an Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen. Als Traditionsbank mit über einhundertjähriger Geschichte bewegt sich die SozialBank in einem facettenreichen institutionellen Umfeld. Das Institut arbeitet ausschließlich mit Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zusammen. Innovation geschieht hier grundsätzlich im Gleichschritt mit Kunden, Anteilseignern und weiteren Interessengruppen. 

Der besondere Kundenfokus der Bank erwies sich schon in der Vergangenheit als kreative Triebfeder: Das multifunktionale Kontonummernsystem, eine Entwicklung der SozialBank, ist bis heute ein Standard im Fundraising. Mit dem Produkt „Gemeinwohl Invest“ führten die Kölner 2022 die bundesweit erste digitale Vermögensverwaltung speziell für gemeinnützige Institutionen ein. Aktuell verbinden digitale Leadstrecken den Kundenwunsch nach flexibleren Beratungslösungen erfolgreich mit einem persönlichen Kontaktangebot. Um den Impact zukünftiger Innovationen weiter zu steigern, entschied sich die Bank für eine systematische Herangehensweise. 

„House of Innovation“: Kultur als Fundament 

Als zentralen Hebel zur Stärkung ihrer Innovationsfähigkeit hat die Bank die eigene Kultur identifiziert. Die Ideen, Impulse und Erfahrungen der Mitarbeitenden gelten als wichtige Grundlage jeder Innovation. Ziel des Innovationsmanagements der SozialBank ist daher vor allem, ein Umfeld zu schaffen, das Ideen fördert und deren Umsetzung unterstützt. 

Der gewählte Ansatz des Beratungsunternehmens Lead Innovation Management GmbH trägt diesem Umstand Rechnung: Das „House of Innovation“ stellt die Dimensionen der Organisation als Stockwerke eines Hauses dar. Die Innovationskultur dient als Fundament, auf dem Struktur, Prozesse und Methoden aufbauen. Die Strategie bildet das Dach des Hauses. Evaluiert man jede Dimension gezielt vor dem Hintergrund ihrer Innovationsfähigkeit, entsteht schließlich ein lebensnahes Bild der gesamten Organisation – individuell statt „One Size Fits All“. 

House of Innovation

Zur Bestimmung des Ist-Zustands führte man in der SozialBank Experteninterviews auf allen Hierarchieebenen sowie eine unternehmensweite Umfrage durch. Dank tatkräftiger Beteiligung – unter anderem von den Führungsebenen – konnte so in kurzer Zeit ein repräsentatives Stimmungsbild erhoben werden. In Zusammenarbeit mit Lead Innovation Management entwickelte man dann konkrete Soll-Vorstellungen auf Basis der ermittelten Innovationspotenziale und verständigte sich auf vier Maßnahmen, die jeweils auf eine der Dimensionen des „House of Innovation“ einzahlen. Das Folgeprojekt zur Steigerung der Innovationskraft ist bereits im Gange. 

Innovationskultur stärken: ein Umfeld für Ideen 

2025 steht unter anderem das Empowerment der Mitarbeitenden auf dem Programm. „Ideen Struktur verleihen“ lautet die Devise. Unterstützt wird die Belegschaft etwa mit einem methodischen Werkzeugkoffer, digitalen Tools und verschiedenen Kreativtechniken. Diese lassen sich in jeder Phase des Innovationsprozesses und unabhängig von den Vorkenntnissen der Mitarbeitenden einsetzen. Es ist eine Kultur des Ausprobierens, die gefördert werden soll. 

Dabei baut die SozialBank auf ihrer bereits lebendigen Innovationskultur auf. Eine liebgewonnene Tradition sind etwa die sogenannten „FuckUp Nights“. Kolleginnen und Kollegen haben hier die Gelegenheit, in einem geschützten Raum von Fehlern aus ihrem eigenen Berufsleben zu berichten. Das inoffizielle Motto dieser Abende ist gleichzeitig auch Programm für den Weg der kommenden Monate: „Der einzige wirkliche Fehler ist der, aus dem wir nichts lernen.“ 

Nina Rieber ist Referentin strategische Projekte und Innovation bei der SozialBank. 

Daniel Dekarski ist Abteilungsleiter Innovation und Business Transformation bei der SozialBank. 

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