Clas Beese
Gründungsherausgeber
finletter.de
Der Finanzmarkt in Deutschland gilt als hochgradig reguliert. Grundsätzlich zurecht, denn die Macher verstehen (hoffentlich) viel von ihrem Finanzprodukt, die Konsumenten weniger. Mit der Finanzbildung ist es beim Durchschnittsbürger nicht weit her. Daran werden auch Fintechs mit schnieken Oberflächen und digitaler Bedienbarkeit nicht viel ändern. Nun kann man argumentieren, dass für Fintechs und Banken die gleichen Regeln gelten sollen. „Level-Playing-Fields“ wird das auf Englisch genannt. Das klingt nicht nur gerecht, sondern sogar ansprechend. Wenn man allerdings aus volkswirtschaftlicher Sicht darauf schaut und die Finanzbranche nicht als notwendiges Übel für die Realwirtschaft betrachtet, sondern als eigenständige, vollwertige Branche, die erheblich zur Wirtschaftsleistung beiträgt, dann wird Regulierung auf einmal zum Standortfaktor. Denn für Fintechs, und das sind die potentiellen Finanzriesen von morgen, ist die Regulierung ein erhebliches Kriterium für die Auswahl des Firmensitzes. Was nützen uns dann gleiche Rahmenbedingungen, wenn die Finanzunternehmen der nächsten Generation nicht mehr in Deutschland sitzen, sondern in London, New York, Silicon Valley oder Singapur? Die Zukunft der Finanzwirtschaft ist digital – und damit auch international. Verbraucher entscheiden nach Preis und Bequemlichkeit, aber nicht anhand der nächstgelegenen Filiale.
Als Volkswirtschaft müssen wir deshalb Fintechs den Start erleichtern. Und das geht nicht mit dem x-ten Fördermittelprogramm, sondern mit zeitlich befristeten Ausnahmen von der Regulierung. Denn Fintechs müssen ihre Ideen testen und zwar am Markt mit echten Kunden. Und das geht tatsächlich schon mit ein paar hundert Kunden. Die volle Wucht der Regulierung, die ja für große Institute gedacht sind, erstickt da oft die zarten Pflänzchen schon im Keim. Was wir brauchen, ist eine „regulatorische Sandkiste“, in der Fintechs ihre Produkte testen. Mit Ausnahmen von der Regulierung, aber begrenzt auf einen Zeitraum und auch eine maximale Kundenzahl. Wenn das Ganze unter der Aufsicht der Bafin passiert, dann kann für die Verbraucher wenig schief gehen. Und es spricht ja nichts dagegen, dass auch die Großen in der Sandkiste mitspielen dürfen, um neue Produkte auszuprobieren.
Deswegen mein Appell an die Politik: Ihr kreiert die Rahmenbedingungen. Bitte macht die so, dass wir auch in Zukunft noch eine bedeutende Finanzindustrie haben. Eine „regulatorische Sandkiste“ wäre ein guter erster Schritt
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Thomas Jorberg
Vorstand
GLS Bank
Nach einem Jahr der Kriseneskalation braucht es eine Umkehr der Entwicklung zu mehr Frieden in der Welt. Statt Macht, Dogmen und Kapitalinteressen müssen Menschlichkeit, Solidarität und Umweltschutz stärker in den Vordergrund rücken.
Die Finanzmärkte könnten dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie selbst genau das tun: Menschlichkeit, Solidarität und Umweltschutz in den Vordergrund stellen und in ihre Systeme und Entscheidungsprozesse integrieren.
Die nötigen Mittel dazu sind allemal vorhanden. Wir verfügen über einen weltweiten Überschuss an Geld und Kapital. Händeringend wird nach Anlagemöglichkeiten dafür gesucht, mit der Aussicht auf Rendite. Dabei müssen Geld und Kapital ganzheitlich und nachhaltig eingesetzt werden.
„Menschlichkeit in den Vordergrund rücken“
Und zwar konsequent, vom einzelnen Kredit bis hin zur Förderung einer ausgleichenden globalen Entwicklung. Insofern brauchen wir eine politische und zivilgesellschaftliche Kommunikation, die sich den tatsächlichen Grundbedürfnissen der Menschen widmet. Dazu ist ein Klimagipfel, auch wenn er als Ergebnis nur dünne Selbstverpflichtungen hervorbringt, ein guter Fortschritt.
Politik, Wirtschaft und Finanzmarkt müssen die Rahmenbedingungen dahingehend ändern, dass die Überliquidität wieder sinnvoll eingesetzt wird. Das bedeutet, Geld muss in Bildung, Soziales, Kultur, Umweltschutz und Infrastruktur fließen. Für regenerative Energien ist Geld da. Gleichzeitig müssen die Kapitalströme dort deutlich gebremst werden, wo sie zerstörend und blasenbildend wirken.
Auch den Banken stehen weiterhin massive Veränderungen bevor. Die Regulierung greift immer tiefer in die Prozesse ein, das hat fast etwas von Scheinselbständigkeit. Auch die Digitalisierung übt großen Einfluss auf den Wettbewerb aus und erfordert Anpassungen und Innovationen. Das führt zu einer komplett entmenschlichten Systematisierung und Automatisierung der Finanzvorgänge. Niedrigstmargen und steigende Kosten machen eine menschliche, vertrauensbildende Beratung unbezahlbar. Dabei ist eine solche unbedingt nötig, um einen bewussten Umgang mit Geld zu ermöglichen. Den Weg aus dieser Falle werden Banken langfristig nur gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden und mit neuen Geschäftsmodellen finden können.
Karl-Matthäus Schmidt
Vorstandsvorsitzender
Quirin Bank AG
m August 2014 wurde in Deutschland das Honoraranlageberatungsgesetz verabschiedet. Um den Nachweis zu erbringen, dass er frei von Interessenkonflikten berät, hat der Honorar-Anlageberater sicherzustellen, dass er weder monetäre noch nicht-monetäre Zuwendungen von Produktgebern vereinnahmt. Außerdem muss er anhand objektiver Kriterien aus einer Vielzahl von Finanzinstrumenten für den Kunden das jeweils beste Produkt auswählen. Was ist das anderes als echte unabhängige Beratung? Honorarberatung = Unabhängige Anlageberatung. Auf diese einfache Formel lässt sich der Sachverhalt bringen. Die europäische Finanzmarktrichtlinie MiFID II hat dies klar erkannt und entsprechend zwischen „unabhängiger“ (Honorar-) und „abhängiger“ (Provisions-)Beratung unterschieden. Bei der Provisionsberatung lebt der Berater vom Verkauf derjenigen Produkte, die ihm (die meisten) Rückvergütungen (kick-backs) bringen. Er ist somit an diese Produkte gebunden und damit interessengesteuert bzw. „abhängig“.
Leider hat der deutsche Gesetzgeber diese glasklare und leicht zu begreifende Unterscheidung bisher nicht aufgegriffen und hält stattdessen an den schwer verständlichen Begriffen: „Honoraranlageberatung“ bzw. „Honorar-Finanzanlageberatung“ fest. Wen wundert es, dass diese Wortungetüme nicht geeignet sind, zu einer nachhaltigen Durchsetzung der unabhängigen Anlageberatung gegen Honorar beizutragen? Der interessierte Kunde liest bzw. hört das Wort „Honorar“ und denkt klarerweise erst einmal an die Vergütung. Derweil suggeriert ihm sein bisheriger (provisionsbasierter) Berater, dass bei ihm die Beratung kostenlos sei. Dass sie dies selbstverständlich nicht sein kann, weiß der Kunde zwar irgendwie, so richtig auseinandersetzen möchte er sich damit aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht. Also bleibt er im vermeintlich kostenlosen Provisionsmodell verhaftet und scheut sich vor einem Wechsel in ein neues verbraucherfreundliches Beratungsmodell. Vor diesem Hintergrund plädiere ich nachdrücklich dafür, den von Europa vorgesehenen Begriff der „unabhängigen Anlageberatung“ endlich auch in deutsches Recht umzusetzen. Er ist eindeutig und benennt, worum es im Kern geht. Damit würde der echte Wille, eine verbraucherfreundliche Alternative zum Provisionsmodell am deutschen Markt zu etablieren, dokumentiert. Auf dieser Basis könnte sich die unabhängige Anlageberatung auf Honorarbasis mittelfristig als ernstzunehmende Alternative auch in Deutschland durchsetzen.
Robert Halver
Leiter Kapitalmarktanalyse
Baader Bank
Seit dem Platzen der Immobilienblase 2008 haben sich Politik und Finanzwelt, die bis dahin ordentlich zusammengearbeitet haben, massiv entfremdet. Ja, die Banken hatten auch ihren Anteil an diesem Desaster. Unfair ist es jedoch, ihnen den schwarzen Peter einseitig zuzuschieben, um von eigenen politischen Fehlern abzulenken. Wer hat denn die Finanzmärkte im Vorfeld der Lehman-Pleite massiv dereguliert? Es waren Politiker in einem zugegebenermaßen marktradikalen Zeitgeist. Ich erinnere mich noch gut an politische Aussagen, dass die deutsche Finanzindustrie auf Augenhöhe mit der angelsächsischen stehen müsse und dass man dazu die alten Zöpfe der deutschen Finanzkultur abschneiden müsse.
Als dann 2008 das Kind in den Brunnen gefallen war, hat sich so mancher Politiker sehr zügig um 180° gedreht und jedwede Verbindung zur Finanzwelt gekappt. Der frühere Kooperationsfreund entwickelte sich zum Erzfeind. Und diesem Erzfeind wollte man zu Leibe rücken: Aus früherer Deregulierung wurde die massive Regulierung. Ähnlich wie bei einer Standuhr blieb das politische Pendel nicht in der Mitte stehen, sondern der Schwung des aufsichtsrechtlichen Eingreifens bewegte es weit in den Bereich der Überregulierung. Leider wurden damit nicht nur Aktivitäten im Investment Banking begrenzt. Es kam auch zu volkswirtschaftlichen Kollateralschäden. Denn die neuen drastischen Kapitalvorschriften veranlassten die Banken, ihr knappes Gut Eigenkapital wie Dagobert Duck seine Dukaten zu hüten. Insofern schränkten sie ihre Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen ein, die bis heute lahmt. Wie soll jedoch die Privatwirtschaft der Eurozone ohne ausreichende Kreditfinanzierung aufblühen? Welchen volkswirtschaftlichen Nutzen hat die zinsgünstigste und üppigste Geldpolitik der EZB, wenn sie nicht der Privatwirtschaft zugutekommt, sondern eher für Fehlallokationen bei Finanzanlagen missbraucht wird?
2016 ist es höchste Zeit für das Glätten der Wogen zwischen Politik und Finanzwirtschaft. Ein Versöhnungsprozess muss die Banken aus der politischen Schmuddelecke herausführen und ihre wichtige volkswirtschaftliche Funktion wieder in den Fokus der Finanzpolitik rücken.
Markus Dauber
Vorstandsvorsitzender
Volksbank Offenburg
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik stehen unter enormem Transformationsdruck. Selten waren die Krisenindikatoren höher als derzeit – Krieg und Terror mit all den furchtbaren Folgen fordern unsere freie und demokratische Gesellschaft über die Maßen. Gewiss, es gab auch in den Dekaden nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder Phasen großer Unsicherheit. Jedoch waren die Dinge mehr oder weniger stabilen Strukturen zuzuordnen und weitestgehend berechenbar.
Die Welt von heute ist geprägt durch Volatilität (volatil), Ungewissheit (uncertain), Komplexität (complex) und Mehrdeutigkeit (ambiguous). Das amerikanische Militär hat für derartige Führungs- und Entscheidungssituationen das Akronym „VUCA“ geprägt. Treiber dieser Entwicklung sind u.a. die globale Bevölkerungsentwicklung, ökologische Fragen, die Fortschritte in Wissenschaft und Technologie. Die einzelnen Bereiche sind dynamisch miteinander vernetzt. Die Ökonomie und die größte Verschuldung aller Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche in der Geschichte ist einer der gewichtigsten Treiber.
Seit der Lehman-Krise taumelt das Finanzsystem höchst labil vor sich hin. Der Niedrigzins-Tropf der Zentralbanken hält das System am Leben – von Gesundung oder Agilität keine Spur. Das weltweite Wachstum dümpelt vor sich hin, die Welt versinkt in Schulden. Im Jahr 2000 betrug der Schuldenstand der Welt rund 87 Billionen Dollar, Ende 2007 141 Billionen Dollar und ist auf rund 200 Billionen Dollar Ende 2014 gestiegen. Die OECD stellt fest, dass in vielen Ländern die Kluft zwischen Arm und Reich so groß ist wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die globale Gesellschaft driftet auseinander – mit dramatischen Folgen.
Aufgrund der enormen Komplexität sind herkömmliche, algorithmische Modelle und Führungsmethoden der VUCA-Zeit nicht mehr gewachsen. Statt unternehmerischer VerANTWORTung und Subsidiarität Raum zu verschaffen, werden Wirtschaft und Gesellschaft mit Regeln und Vorschriften drangsaliert, die auf Systemen und Überzeugungen der „alten Welt“ basieren. Statt subsidiären/liberalen Überzeugungen Raum zu verschaffen, treiben wir immer weiter in zentralistische/sozialistische Strukturen ab.
Deutschland zieht seine Kraft aber aus förderalen, mittelständischen Strukturen. Der Subsidiaritätsgrundsatz ist im Grundgesetz verankert. Mittelständische/förderale Strukturen – auch und gerade in der Finanzwirtschaft – reduzieren Komplexität, übernehmen VerANTWORTung und geben Antworten zu ökonomischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen.
„VUCA-Zeiten“ bedürfen Gefolgschaft und Vision. Ziele, die jedermann kennt und versteht und mit Eifer hierfür kämpft. VUCA-Zeiten bedürfen Veränderungsbereitschaft – entweder indem man selbst die Regeln mutig verändert oder die veränderten Rahmenbedingungen couragiert nutzt.
Jürgen P. Müller
Dozent an Hochschulen
2016 ist schnell gekommen. Ereignisse aus 2015 überbordeten und ich hätte mir Ruhe gewünscht, Entspannung, Betrachtungen, Abwägungen. Das Aufsehen an den letzten Tagen des Jahres 2015 wünsche ich mir vergessen zu können. Heute wünsche ich mir die Zukunft mit Klarheit zu sehen – aus meiner Kraft Mehrwert als Mensch zu schaffen und diese mehrend zu teilen.
„If I had a dream – ich könnte Wünsche finden“
Von der Bank als Dienstleister wünsche ich mir das Erinnern an den Kunden, der immer wieder neu gewonnen werden will – nicht mit Digitalisieren seiner Gewohnheiten, sondern als Mensch, der vertraut, dass seine ehernen Partner wissen, wem sie das Digitale anvertrauen, ohne den Menschen analog zu übersehen.
Als Mensch erwarte ich und fordere von Wirtschaft und Politik die Freiheit der Gedanken an die Zukunft ohne digitale Götter mit dem Wissen von der Herkunft. Dazu gehören Mut, Risikobereitschaft der Dienstleister und Innovationsfreude unserer Politiker auf bisher unbekannten Wegen zu gehen.
Wenn wir gemeinsam lernen, Größe an der Entfaltung zu orientieren, die auf das Materielle verzichtet, werden wir unsere Leistungen ohne die bisherige Unterstützung anderer vervielfachen – mit Lobbyarbeit. Dabei wächst in uns das Mantra von neuen Playern am Markt, die größer sein könnten. Wenn viele so denken, wird unser Wohlstand schwinden – mit den Menschen, die uns auf ihrer Völkerwanderung berühren.
Unsere Gefahren sind Verschwörungen zu dem, was uns widerfährt und die Annahme, dass andere für uns besser denken. Kostensenkungspotenziale sind Zweck unserer Aufgaben, um Ziele in Optimierungen der Lebensverhältnisse anderer zu schaffen. Gefahren werden unsere Ängste des Zusammenführens von Strukturen sein, die uns nützen – ob über IT oder TTIP.
Gefahren werden Menschen sein, die glauben, dass wir uns diesen Strukturen unterordnen sollten. Unser Wandel besteht in der Position des Menschen, unter dem digitale Leistungen laufen sollen, ohne ihn zu berühren. Daran können wir in 2016 scheitern, wenn uns das Neue überrollt und wir vergessen haben obenauf mitzurollen – mit eigener Kraft, eigenem Willen.
Artur Grzesiek
Vorstandsvorsitzender
Sparkasse Köln Bonn
Im zurückliegenden Jahr haben wir intensiv an weiteren Verbesserungen für unsere Kunden gearbeitet. Ich wünsche mir, dass wir in diesem Jahr weitere Erfolge sehen. Wir haben unser Retailgeschäft komplett neu strukturiert. Die Filiale, das Netz und das Telefon sind heute gleichberechtigte Wege für unsere Kunden. Im Firmenkundengeschäft setzen wir auf Produktivitätssteigerung durch vereinfachte Entscheidungswege und zusätzliche Standardisierung.
Offenkundig hält die EZB an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Die dramatischen Folgen für Vorsorge und Vermögensaufbau sind hinlänglich bekannt. Dies gilt auch hierzulande insbesondere für kleine und mittlere Einkommen, die nicht die finanzielle Basis haben, um mögliche Risiken der chancenreicheren Wertpapieranlage tragen zu können. Inzwischen legt jeder zweite Haushalt mit einem Nettoeinkommen unter 1.500 Euro nichts mehr für die Altersvorsorge zurück. Daher ist es jetzt besonders wichtig, dass wir uns weiterhin für unsere Kunden verantwortlich fühlen und auch in schwierigen Zeiten mit guten Problemlösungen an ihrer Seite stehen.
Veränderung und Anpassung ist in Folge der Krisenjahre sicherlich notwendig, das gilt auch mit Blick auf aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen. Problematisch werden die hohen Anforderungen dann, wenn die Berater im Kundengeschäft beinahe mehr über die Einhaltung der Regulatorik nachdenken müssen als über den Kundenbedarf. Hinzu kommt, dass uns die Regulatorik jährlich mehr kostet als der Betrieb fünf mittelgroßer Filialen in Köln und Bonn im selben Zeitraum. Dass alternative Finanzdienstleister ihre Online-Services mit deutlich geringeren aufsichtsrechtlichen Regelungen anbieten können, ist genauso unverständlich wie die Bevorzugung der sogenannten FinTechs.
Um unsere Kunden optimal beraten zu können, wünsche ich mir von der Politik und der Aufsicht hinsichtlich der Regulatorik größere Klarheit, auf welche Maßnahmen wir uns als Sparkasse vor Ort wann einzustellen haben. Dabei sollten die Umset-zungszeiträume realistisch bemessen sein. Für uns macht eine gegenüber den international operierenden Kreditinstituten abgestufte Regulatorik ähnlich der in den USA Sinn. Diese Einsicht wünschte ich mir auch in den europäischen Institutionen. Das Drei-Säulen-Modell sorgt für intensiven Wettbewerb in Deutschland, von dem die Privatkunden und die Unternehmen profitieren. Diese Erfolgsgeschichte sollte nicht gefährdet werden, sie stärkt die soziale Marktwirtschaft in Deutschland.
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Julian Achleitner war von 2014 bis 2016 Redakteur bei BANKINGNEWS.