Sechs Fragen an Phil Lojacono – kommentiert von Tobias Baumgarten.


Phil Lojacono ist CEO und Mitgründer von Advanon.

 

 

 

Gründungsjahr: 2016

Gesellschafter: Phil Lojacono, Stijn Pieper

Produkt: Rechnungsvorfinanzierung/-factoring

Mitarbeiter: 32

Web: www.advanon.com

Welchen Teil des „Finanzsystems“ machen Sie mit Ihrem Unternehmen einfacher?

Wir schließen eine Lücke im Finanzierungsangebot für KMU. Diese bekommen bei uns innerhalb weniger Tage Liquidität – einfach, transparent und effizient. Gerade für den Mittelstand ist der Finanzierungsmarkt eher dürftig, außerdem meist kompliziert und langwierig.

Wie?

KMU geraten regelmäßig in Liquiditätsengpässe, weil ausstehende Rechnungen erst sehr spät gezahlt werden. Diese können sie über unseren Marktplatz verkaufen, erhalten einen fairen Preis und sofortige Mittel.

Warum muss sich die etablierte Finanzbranche vor Ihrer Idee fürchten?

Ehrlich gesagt möchten wir niemanden das Fürchten lehren – eher den Glauben an Kollaborationen und ein gemeinsames Ökosystem. Unser Ansatz ist, mit etablierten Anbietern zu kooperieren und sie so an unserem Wissensvorsprung zum Wohl der Kunden teilhaben zu lassen.

Bei so viel Selbstbewusstsein: Wo hängt es derzeit noch?

Wir haben feststellen müssen, dass einige private Investoren zwar die hohen Renditen beim Rechnungskauf schätzten, sich aber des Risikos nicht bewusst waren. Deshalb prüfen wir derzeit die Zusammenarbeit mit institutionellen Investoren.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Unternehmen frei hätten, dann …

… dass wir weiter gesund wachsen und bald in ganz Europa den KMU helfen können.

Was Sie der Bankbranche schon immer mal sagen wollten:

Seien Sie offen für Kollaborationen mit jungen, innovativen Unternehmen. Im Endeffekt kann das beste Resultat für den Kunden nur erzielt werden, indem man die Stärken von digitalen und traditionellen Unternehmen zusammenführt.

Das sagt der Experte…

Advanon ist kein klassischer Factoring-Anbieter, sondern ein Marktplatz. Das Start-up muss die Rechnungen daher nicht selbst vorfinanzieren, sondern vermittelt diese an Investoren. Das reduziert den Kapitalbedarf und das Risiko. Der spektakuläre Betrugsfall in diesem Sommer war eine große Bewährungsprobe, die das Schweizer Start-up souverän gemeistert hat. Das Potenzial für weiteres Wachstum ist definitiv vorhanden.

Tobias Baumgarten ist gelernter Bankkaufmann und studierter Betriebswirt. Er arbeitet derzeit bei einer großen norddeutschen Regionalbank. Als Fintech-Experte bloggt er regelmäßig unter aboutfintech.de.

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