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TAXO TOOL greift EU-Taxonomie unter die Arme

Drücken gilt nicht! Keine Institution in der Finanzbranche kommt um ESG-Kriterien herum. Dabei unterlaufen Unternehmen ständigen Bewertungen, um das Maß ihres Nachhaltigkeitscharakters zu ermitteln. Doch die EU-Taxonomie ist ein komplexes Projekt. Eine neue Lösung für Banken steht bereit.


Taxo Tool VÖB

Der Druck steigt. Die Klimakrise ist nicht nur Wettlauf gegen die Zeit, auch der Druck einer immer umweltbewussteren Gesellschaft und der regulatorische Druck auf Finanzinstitute steigt stetig. Seitens der Politik werden immer mehr Maßnahmen ergriffen, die Wirtschaft  dazu zu bringen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Ein wichtiges Instrument des Aktionsplans der Europäischen Union (EU) ist die EU-Taxonomie. Diese soll dabei helfen, Finanzprodukte nach ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten und zu kategorisieren. Die Übereinstimmung mit der Taxonomie lässt sich schließlich an einem Punktestand ablesen und verschafft Investoren sowie EU-Bürgern einen Überblick darüber, wie ökologisch gewisse Unternehmungen einzustufen sind.

Mit der EU-Taxonomie zur Klimaneutralität

Gebraucht wird die Taxonomie in erster Linie, da die Europäische Union bis 2050 Klimaneutralität erreichen möchte. Dies verlangt Investitionen in Milliardenhöhe, was die EU-Taxonomie zu steuern versucht. Denn mit einer klaren Einordnung sollte es Anlegern deutlich leichter fallen, auch in umwelt- und klimafreundliche Wirtschaftsprojekte zu investieren.

Nichtsdestotrotz bringt die Taxonomie auch gewisse Hürden mit sich. Kritiker verweisen etwa darauf, dass die Taxonomie Greenwashing eher fördern als unterbinden würde. Außerdem gilt das Klassifikationssystem als ein großes regulatorisches Projekt, was einen hohen bürokratischen Aufwand impliziert. Ebenso stellen zum einen das Vorgehen zur Prüfung eines Kriteriums und zum anderen der erforderliche Daten-Input keine leichte Aufgaben dar.

KI für Datenmanagement

Demnach haben der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), seine Tochtergesellschaft VÖB-Service GmbH und der Kooperationspartner Dydon AG eine Softwarelösung entwickelt, die bei der Umsetzung der EU-Taxonomie assistieren soll. Taxo Tool ist eine KI-basierte Plattform und erleichtert die Datensammlung sowie Dokumentenerfassung, da sie sich automatisiert abwickeln lassen. Nicht nur Zeit, sondern auch Kosten werden damit eingespart.

Iris Bethge-Krauß, Hauptgeschäftsführerin des VÖB, zur Relevanz des Taxo Tools: „Es ist klarer politischer Wille, dass Kapitalflüsse verstärkt in ökologische und soziale Investitionen geleitet werden sollen und Nachhaltigkeitsrisiken besser gesteuert werden. Zudem spielen Umwelt-, Sozial- und Governance-Erwägungen in vielen Entscheidungsprozessen eine immer wichtigere Rolle. Mit der Taxonomie gibt sich die EU hierfür ein einzigartiges Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem. Das Taxo Tool unterstützt die Kunden dabei, dessen weitreichende Anforderungen zu bewältigen.“

Zielgruppe des Taxo Tools sind in erster Linie kapitalmarktorientierte Unternehmen, Kreditinstitute oder Versicherungsunternehmen, die über 500 Beschäftigte und eine Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro aufweisen. Mit diesen Rahmenbedingungen gelten sie als verpflichtet, klare Transparenz über die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsaktivitäten zu liefern. Grundsätzlich zielt das Tool jedoch auf alle ab, die hinter einem einheitlichen System zur Umsetzung der Taxonomie stehen.

Fest steht, dass auch in nächster Zeit einige Releases für das Taxo Tool anfallen werden. Immerhin muss die Software mit den Veränderungen der EU-Taxonomie Schritt halten.

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