Donnerstag, 14. August 2025

„DORA-konforme Sicherheitslösungen stärken die operative Resilienz“

Der Digital Operational Resilience Act (DORA) verpflichtet Banken und Finanzdienstleister in der EU, ihre digitale und operative Resilienz zu stärken. Damit soll im Krisenfall oder bei Cyberangriffen die Betriebssicherheit gewährleistet werden. Im Interview erläutern die Branchenexperten Thomas Jörg und Andreas Dannöhl von Bosch Building Technologies, wie DORA die Partnerschaft zwischen Banken und IKT-Dienstleistern verändert.

BANKINGNEWS: Sie betreuen Banken seit vielen Jahren im Bereich Sicherheitstechnik. Was verändert sich jetzt durch DORA? 

Thomas Jörg: Auch bei DORA geht es um das große Thema Resilienz. Der Finanzsektor wird immer digitaler, gleichzeitig nimmt die Gefahrenlage zu. Banken und Finanzdienstleister müssen ihre digitale Infrastruktur und die Sicherheitssysteme also robuster gestalten. DORA schafft dafür einen einheitlichen Rechtsrahmen: Die Verordnung legt fest, wie IKT-Systeme und deren Anbieter bewertet werden. 

Was bedeutet das für Sie als Experten für sicherheitstechnische Lösungen? 

Andreas Dannöhl: Wir müssen die DORA-Konformität sämtlicher Komponenten und Anlagen nachweisen. Es muss klar sein, dass von unseren technischen Lösungen keine „versteckten“ Risiken ausgehen. Letztendlich geht es also um das Thema Vertrauen und Sicherheit. Bosch Building Technologies leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass Banken ungestört DORA-konform arbeiten können.   

Sie haben viele Kunden, die von DORA betroffen sind. Wie unterstützen Sie diese konkret? 

Jörg:Wir beraten unsere Kunden im Finanzsektor bei der Umsetzung der DORA-Vorgaben und begleiten sie durch den gesamten Prozess: von der Einstufung unserer Rolle als Dienstleister über die Vertragsprüfung bis hin zur technischen Beurteilung der bestehenden Anlagen oder der Installation neuer Systeme. Dabei betreuen wir einzelne Sparkassen ebenso wie international ausgerichtete Privatbanken. 

Dannöhl: Aus vielen Gesprächen wissen wir: Der „sichere IT-Betrieb“ hat bei Finanzinstituten höchste Priorität. Uns geht es darum, die DORA-Konformität in jeder Hinsicht zu sichern. Etwa durch die Prüfung und Anpassung bestehender Verträge, durch die Festlegung von Abläufen bei IKT-Vorfällen oder durch die technische Prüfung der Anlagen.

Wie genau sieht eine solche technische Prüfung aus? 

Dannöhl:Wir arbeiten mit einem eigens entwickelten, umfangreichen Fragenkatalog. Darin werden alle Aspekte der bestehenden Technik, unter anderem Softwarestände, Benutzerrechte oder die Absicherung von Schnittstellen, analysiert. Das Ergebnis ist ein technisches Gutachten, das Ausgangspunkt für alle weiteren Maßnahmen ist. 

Wie geht es danach weiter? 

Jörg: Aus dem Gutachten ergeben sich konkrete To-dos, die wir in der Konzeptionsphase mit dem Kunden besprechen und auf dieser Basis Lösungen implementieren. Auch während des laufenden Betriebs bleiben wir als Partner an Bord – zum Beispiel, wenn es um die regelmäßige Wartung und den rechtzeitigen Austausch von Technik im End-of-Life-Status geht. Wir arbeiten dabei in enger Abstimmung mit den Fachabteilungen der Finanzunternehmen.  

Bisher haben wir nur über Bestandskunden gesprochen. Beraten Sie auch Neukunden? 

Dannöhl: Ja, wir beraten sie natürlich gerne. Allerdings können wir Anlagen, die wir bisher noch nicht betreuen, nur bedingt analysieren, weil vertrauliche Informationen beim Kunden bleiben. Das heißt, wir bewerten die bestehenden Anlagen soweit es möglich ist und stellen fest, was nötig wäre, um eine gesetzeskonforme Gesamtlösung zu implementieren. 

Was unterscheidet Sie von anderen IKT-Dienstleistern? 

Jörg:Wir verbinden langjährige Erfahrung mit Lösungskompetenz und regionaler Nähe. Als Spezialisten für den Schutz kritischer Infrastrukturen kennen wir auch die DORA-Regularien bis ins Detail. Dadurch entspricht unser Lösungsportfolio den aktuellsten Marktanforderungen. 

Dannöhl: Als internationales Unternehmen mit lokaler Präsenz haben wir bei Bosch Building Technologies alle passenden Fachabteilungen und Ansprechpartner vor Ort, um gezielt unterstützen zu können. Viele unserer Kunden kennen uns bereits aus der Zusammenarbeit im Rahmen von BAIT und MaRisk. DORA ist die konsequente Weiterentwicklung – und wir gehen diesen Weg gemeinsam mit der Finanzbranche weiter. 

Thomas Jörg

Thomas Jörg ist Branchenmanager für Banken und Finanzdienstleister bei Bosch Building Technologies. 

Andreas Dannöhl

Andreas Dannöhl ist Kundenberater bei Bosch Building Technologies und kennt die Anforderungen von Banken aus der täglichen Praxis. 

Daniel Fernandez ist seit 2025 Chefredakteur der BANKINGNEWS. Seine journalistische Laufbahn begann er 2017 in der Redaktion als Volontär. Er studierte English Studies an der Universität Bonn (B.A. 2016) und vertiefte seine akademische Ausbildung mit einem Master in English Literatures and Cultures, den er ebenfalls in Bonn abschloss. Erste redaktionelle Erfahrungen sammelte er parallel zum Studium als freier Werbetexter.

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