„Digitalisierung ohne das Rad neu zu erfinden“

Christian Strauer, Lead Consultant Enterprise Standards for Digital Transformation bei Computacenter, im BANKINGNEWS-­Interview darüber, wie Finanzunternehmen mit einer pragmatischen Herangehensweise Tempo in die Digitalisierung bringen.


Digitalisierung
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BANKINGNEWS: Die digitale Transformation ist allgegenwärtig – wie können Banken sich Ihrer Meinung nach denn effektiv transformieren?
Christian Strauer: Das ist nicht so einfach, denn wenn man über Digitalisierung spricht, herrscht ein stark differenziertes Bild. Die einen möchten ganz neue, digitale Geschäftsmodelle schaffen. Andere digitalisieren analoge Prozesse, zum Beispiel in der Verwaltung. Je nachdem, was ein Finanzunternehmen vorhat, sind unterschiedliche Herangehensweisen gefragt. In beiden Fällen lässt sich aber klar sagen: Keiner muss das Rad neu erfinden.

Ist Digitalisierung denn nicht immer eine Individuallösung?
Das Verständnis in Unternehmen ist durchaus unterschiedlich. Aber es ist tatsächlich nur selten notwendig, für alles Individuallösungen zu bauen. Etwa 80 Prozent der Funktionsweisen sind bei jedem Unternehmen gleich. Für diese Standardprozesse können kostensparend Referenzinhalte von anderen, erfolgreichen Unternehmen adaptiert werden. Weitere 15 Prozent der Prozesse sind branchenspezifisch und lassen sich ebenfalls übernehmen. Letztendlich sind es nur etwa fünf Prozent, die den Unterschied machen. Es sind also nur für wenige Unternehmensabläufe wirklich individuelle Lösungen gefragt. Aber auch für diese – Sie ahnen es schon – gibt es bereits innovative Lösungen aus anderen Branchen. Hinschauen, was andere tun, lohnt sich also.

„Etwa 80 Prozent der Funktionsweisen sind bei jedem Unternehmen gleich“

Wie sollten Banken dabei am besten vorgehen?
Es gibt Unternehmen, die sich damit intensiv beschäftigen. Unser Partner LEADing Practice beispielsweise hat auf Basis der Forschung von mehr als 450 Universitäten bewährte Muster gesammelt, was Unternehmen sowohl in differenzierenden als auch in nicht differenzierenden Bereichen richtig, sprich erfolgreich, machen. Und zwar von den Geschäftszielen, über die Prozesse bis hin zur Technik. Diese Erkenntnisse basieren auf De-facto-Standards und Best Practices, die sich in der Praxis als am effektivsten bewährt haben. Dabei werden Themen wie Standardisierung des Betriebsmodells, Kostensenkung, Wettbewerbsfähigkeit, Umsatz- oder Servicemodelle und branchenspezifische Ansätze berücksichtigt. Diese Referenzinhalte können Finanzunternehmen einkaufen und übernehmen, um selbst ein neues Geschäftsmodell anzubieten. Dank dieser Standardisierung sparen sie nicht nur eine Menge Zeit, die Kosten lassen sich auch deutlich reduzieren. Und so nimmt die digitale Transformation erheblich an Fahrt auf.

So kann ich mich aber doch nicht am Markt differenzieren.
Natürlich macht es keinen Sinn, Prozesse eines Unternehmens aus der gleichen Branche zu kopieren. Doch der Blick in eine andere Branche kann durchaus hilfreich sein. Im Bankensektor bedeutet das, dass man sich anschaut, was eine andere Branche deutlich besser macht als die eigene. Diese Prozesse kann man dann adaptieren oder ähnliche Added Value Services anbieten. Zum Beispiel könnte eine auf Immobilienkredite fokussierte Bank so mit Hilfe von Partnern relativ einfach zusätzliche Services für den Innenausbau von Immobilien auf Basis einer Digitalplattform anbieten, für die es besondere Kreditkonditionen gibt. Oder eine Versicherung, die bisher Kfz-Versicherungen angeboten hat, nimmt neue, innovative Services rund um das Auto in ihr Portfolio auf.

Wie gehen Sie dabei konkret vor?
Wir unterstützen Banken dabei, sich mit einer hieb- und stichfesten Digitalisierungsstrategie zukunftsfähig aufzustellen. Dazu haben wir eine technische Plattform entwickelt, in die sich die fertigen Prozesse von LEADing Practice importieren lassen. Diese Infrastruktur hilft Finanzunternehmen bei ihren Digitalisierungsvorhaben. Denn sie profitieren dabei von jeder Menge Praxiserfahrungen und müssen das Rad nicht neu erfinden.

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