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„Eine flexible Architektur ist der einzige Weg, erfolgreich zu sein“

Christian Nicoll von Generali Schweiz über Herausforderungen durch Digitalisierung, über Plattformen und Event Streaming.


Welche Vorteile bringt Event Streaming für die Finanbranche?

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BANKINGNEWS: Was sind derzeit die größten Herausforderungen für europäische Versicherungsunternehmen?
Christian Nicoll: Aktuell gibt es von vielen unterschiedlichen Seiten gestiegene Anforderungen an Versicherungsunternehmen, aber die Digitalisierung ist sicher einer der zentralen Aspekte. Gleichzeitig ist der Druck auf die Versicherer durch die Zinsentwicklung massiv gestiegen und es ist schwieriger geworden, Erträge zu erwirtschaften. Aus meiner Sicht sind Kreativität, Technologie und neue Arbeitsformen die Werkzeuge, um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein.

Wie ist der Status der Digitalisierung in der Versicherungsbranche?Wo gibt es Nachholbedarf?
Die Notwendigkeit zu digitalisieren haben inzwischen alle Versicherungsunternehmen erkannt. Es gibt zwar unterschiedliche Reifegrade zwischen den Unternehmen, aber alle schleppen eine Art Rucksack an Themen aus ihrer erfolgreichen Vergangenheit mit. Das jedoch ist für die Digitalisierung nicht immer förderlich. Neben veralteten IT-Kernsystemen als ein Problem ist die Art und Weise, wie neue Initiativen durchgeführt werden, heute bei Digital Natives sicher anders als in traditionellen Unternehmen. Das wird oft mit dem Begriff Unternehmenskultur beschrieben und da gilt es genauso anzupacken wie bei den IT-Systemen.

Sie haben in Ihrem Unternehmen eine umfassende Digitalisierungsinitiative gestartet. Wie waren Ihre Erfahrungen?
Generali Schweiz hat in den letzten Jahren massiv in die Informationstechnologie investiert und neben einer Migration der Rechenzentren eine völlig neue Middleware-Plattform gebaut, unsere „Connection Platform“, um die Agilität in den kundennahen Systemen zu erhöhen. Bei solchen Vorhaben stehen die richtige Kultur und Mentalität aller Beteiligten im Vordergrund. Es geht weniger darum, die perfekte Lösung zu entwickeln. Fehler dürfen und müssen gemacht werden. Software-Qualität und Anpassbarkeit sind entscheidend und kein Nice-to-have. Eine flexible Architektur ist der einzige Weg, langfristig erfolgreich zu sein.

Welche weiteren Pläne haben Sie für die Plattform?
Wir arbeiten daran, sie in die Cloud zu bringen. Wir erhoffen uns davon eine höhere Infrastruktur-Maturität, verbesserte Skalierungseffekte, stärkere Automatisierungsmöglichkeiten und natürlich Kostenvorteile. Daneben wird für uns das neu gegründete Unternehmen House of Insurtech Switzerland viel wichtiger werden, um neue Angebote gemeinsam mit Startups zu entwickeln. Die Aufgabe der „Connection Platform“ wird es hier sein, zu verbinden und neuartige Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Wie beurteilen Sie die Zukunft von Event Streaming in der Banken- und Versicherungsbranche?
Für Banken und Versicherungen ist es seit jeher fundamental, Kunden und ihre Bedürfnisse zu verstehen und diese Bedürfnisse rasch zu verarbeiten. In den letzten Jahrzehnten sind nächtliche oder wöchentliche Batchläufe nur eine bedingte Antwort auf diese Notwendigkeit gewesen. Erst durch Event Streaming sind wir in der Lage, Kundenanliegen fast in Echtzeit zu verarbeiten und so einen stärkeren Service zu bieten.

Interview: Daniel Fernandez

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