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1843: Heinrich Konrad Gaedeke – Ein preußischer Bankier

Fünf Jahre vor der gescheiterten Revolution in Deutschland wird 1843 der Bankier und Industrielle Konrad Gaedeke geboren. Zu seinem Geburtstag haben wir seinen Werdegang noch einmal kurz angeschaut.


1843: Heinrich Konrad Gaedeke

Am 7. Oktober 1843 wurde Heinrich Konrad Gaedeke in Königsberg geboren. Er erbte gemeinsam mit seinem Bruder Robert das “Bankhaus Jacobi”, das von Johann Conrad Jacobi gegründet wurde, einem engen Freund Immanuel Kants. Gemeinsam trieben die Brüder Gaedeke das Bankgeschäft voran und vor allem Heinrich hatte maßgeblichen Einfluss auf die Königsberger Industrie.

So wurde er, wie schon sein Vater vor ihm, im Jahr 1873 Kommanditist bei der Waggonfabrik L. Steinfurt. Hier arbeitete er sich 1906 den Sitz des Vorsitzenden im Aufsichtsrat der Fabrik. Im selben Jahr wird L. Steinfurt zur GmbH und wurde 1909 mit dem Bau der Staatsbahn betraut.

Wichtige Persönlichkeit der Königsberger Industrie

Gaedeke wurde eine wichtige Persönlichkeit innerhalb der Königsberger Industrie. So hatte er neben seiner Tätigkeit im Bankhaus und der Waggonfabrik Gaedeke Positionen weitere Positionen in den Aufsichtsräten der Union-Gießerei, der Brauerei Ponarth sowie der Königsberger Vereinsbank inne. Die Königsberger Vereinsbank wurde im Jahr 1916 von der Disconto-Gesellschaft übernommen, die wiederum Teil der Deutschen Bank wurde. Darüber hinaus war er für Königsberg als erster Konsul der USA tätig.

1895 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder und mehreren Holzhändlern die erste Königsberger Zellstofffabrik im Stadtteil Sackheim. Das Unternehmen war für lange Zeit die einzige Zellstofffabrik in der Provinz und konnte aufgrund der steigenden Nachfrage schnell expandieren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Werk aufgrund von Kohle-Lieferengpässen zeitweise geschlossen und 1919 in die Koholyt (Kohle, Holz, Elektrolyt) AG integriert.

Am 17 Mai 1912 verstarb Heinrich Konrad Gaedeke mit 68 Jahren in Königsberg. Nach seinem Tod erlosch das Bankhaus Jacobi und ging in die Ostbank für Handel und Gewerbe über.

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