Sechs Fragen an Jörg Jessen – kommentiert von Dirk Emminger


Jörg Jessen ist Gründer und CEO von AUTHADA.

Gründungsjahr: 2015

Gesellschafter: Andreas Plies, Robin Acker, Jörg Jessen, Michael Massoth; Finlab AG (VC seit Mai 2016)

Produkte: Fernidentifizierung und Authentisierung im KYC-Prozess über mobile Endgeräte und die elektronische Identität (eID) des Personalausweises plus PIN

Mitarbeiter: 20

Web: www.authada.de

Welchen Teil des „Finanzsystems“ machen Sie mit Ihrem Unternehmen einfacher?

Der aktuelle KYC-Prozess für die Fernidentifizierung wird stark beschleunigt, rechtssicher und schützt die Datenintegrität der Bankkunden. Plus Mobile Payments nach PSD2.

Wie?

AUTHADA ersetzt bestehende Identifikationsverfahren. Die Datenübertragung ist digital, mobil, medienbruchfrei, automatisiert, schnell, rechtssicher und wird durch die Spezifikationen des BSI, auf welchen die AUTHADALösungen immer aufbauen, sichergestellt.

Warum muss sich die etablierte Finanzbranche vor Ihrer Idee fürchten?

AUTHADA ergänzt und unterstützt die Finanzbranche, statt diese zu bedrohen. Wir bieten also eine komplementäre Lösung und sind Prozessoptimierer statt Disruptor.

Bei so viel Selbstbewusstsein: Wo hängt es derzeit noch?

Die Fernidentifizierung über den neuen Personalausweis ist die schnellste und sicherste Lösung am Markt. Leider herrscht noch Misstrauen der Endkunden im B2B. Es bedarf öffentlicher Aufklärung seitens staatlicher Stellen und mehr Mut der Marktteilnehmer zum First Moving.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Unternehmen frei hätten, dann …

… mit Apple in Cupertino zu reden, um deren NFCSchnittstelle für im Markt verteilte iPhones im iOS öffnen und für unsere Lösungen nutzen zu dürfen.

Was Sie der Bankbranche schon immer mal sagen wollten,…

Es dauert für Start-ups und Fintechs viel zu lange, bis Banken Lösungen akzeptieren und einsetzen. Dadurch gibt es eher Wettbewerb als Kooperation. Am Ende erledigt sich die Bankbranche von selbst, falls sie in ihrer digitalen Selbstwahrnehmung nicht agiler wird.

Das sagt der Experte:

Elektronische Identitäten (eIDs) sind ein extrem spannender Case mit hohen Wachstumsraten. Die Identifikation via NFC und Smartphone (PSD2 ready) ist im Vergleich zu anderen Verfahren wahrscheinlich die sinnvollste. Die aktuelle Verbreitung des elektronischen Personalausweises mit freigeschalteter Pin, fehlender iOS-Case und zögerliche B2B-Partner werden eine Bewährungsprobe.

Dirk Emminger ist Director Business Development bei der Temenos Deutschland GmbH. Er begleitet die Branche seit über 15 Jahren in unterschiedlichen Positionen bei Banken oder Branchen-Dienstleistern. In seiner aktuellen Rolle verantwortet er den Vertrieb von Softwarelösungen für Banken und sucht für den „Temenos FinTech Marketplace“ B2B-Fintech-Unternehmen, die Interesse an einer internationalen Vermarktung ihrer Lösungen haben.

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