Nie endender Stress im Bankensektor

Banken sind wieder im Stress: 300.000 Mitarbeiter werden der BaFin gemeldet. Im Bankensektor ist ein Beschwerderegister im Umlauf. Darin sollen Qualifikationen von rund 300.000 festangestellten Finanzberatern in Deutschland festgehalten werden. Ofiiziell müssen Banken erst ab November dieses Jahres ihre Kundenberater an das neue Erfassungssystem melden und anzeigen, doch bereits seit Anfang Juli nimmt die Bundesanstalt…


Banken sind wieder im Stress: 300.000 Mitarbeiter werden der BaFin gemeldet.

Im Bankensektor ist ein Beschwerderegister im Umlauf. Darin sollen Qualifikationen von rund 300.000 festangestellten Finanzberatern in Deutschland festgehalten werden. Ofiiziell müssen Banken erst ab November dieses Jahres ihre Kundenberater an das neue Erfassungssystem melden und anzeigen, doch bereits seit Anfang Juli nimmt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) etappenweise das neue Mitarbeiter- und Beschwerderegister in Betrieb. Banken geraten dadurch zunehmend in Stress. Unter Hochdruck werden entsprechende Projekte für die künftigen Meldeprozesse angestoßen und die Anlageberatungsprozesse überarbeitet.

Bankenintern laufen die Vorbereitungemaßnahmen auf Hochtouren. Verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen und Qualifizierungsinitiativen laufen an, zudem überdenken viele Kreditinstitute, welchen Betreuungsaufwand sie sich bei welchem Kundensegment finanziell leisten können, so Christian Appel. Partner für Compliance Services bei der PPI. Er vermutet, dass künftig die Angebote auf einige wenige, einfache Standardprodukte reduziert werden. "All diese Prozessstrukturen gilt es derzeit technisch intern umzusetzen, um trotz des zunehmenden Regulierungsdrucks auch zukünftig noch auskömmliche Erträge zu erzielen", sagt PPI-Compliance-Fachmann Appel.  

Hintergrund sind die andauernden Klagen gegen Falschberatungen. Immer mehr Bankkunden ziehen vor die Gerichte, um für die finanzielle Einbuße Schadensersatz zu erwirken. Für Banken bedeutet das schon jetzt Millionenzahlungen sowie großen Imageverlust. Wenn zum 1. November 2012 der § 34d des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) in Kraft tritt und die BaFin Wertpapierdienstleistungsunternehmen dazu zwingt, den Sachkundenachweis ihrer Mitarbeiter zu melden sowie alle Beschwerden wegen Falschberatung anzuzeigen, sind die Folgen noch gravierender. Finanzberater, die sich grober Vergehen schuldig gemacht haben, müssen dann mit einem Bußgeld bis hin zum befristeten Berufsverbot rechnen. Um diesen drastischen Konsequenzen vorzubeugen, stellen sich Kreditinstitute derzeit vollkommen neu auf – strukturell, system- und angebotsseitig.

Info von PPI AG – www.ppi.de
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