Ideen, mit denen die Banken aus der Krise wieder herausfinden, gibt es genügend, nur an der Umsetzung werden sich die Banken ab sofort messen lassen müssen, so Hans-Peter Burghof, Professor an der Universität Hohenheim auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen der BANKINGLOUNGE-Frankfurt, die der BANKINGCLUB gemeinsam mit der Cellent Finance Solutions AG organisiert hat.
Fotonachlese:
Mit den beiden Professoren Michael Grote von der Frankfurt School und Hans-Peter Burghof sowie dem Vorstand der Cellent Finance Solutions AG, Thomas Wild, diskutierte der Gründer des BANKINGCLUB am 7. Mai im Presseclub Frankfurt über die Krise, die Wege aus der Krise und die Bad Banks, welche für Grote ein unverzichtbarer Bestandteil der aktuellen deutschen Bankenlandschaft sind, um die Kreditvergabe in Deutschland wieder zu gewährleisten. Grote führte im Presseclub drei wichtige Aspekte im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der Bad Banks an: 1. Es muss sichergestellt werden, dass die Banken dauerhaft und im erforderlichen Ausmaß entlastet werden. 2. Der Bund – und damit die Steuerzahler – dürfen nicht über Gebühr zugunsten der bisherigen Bankaktionäre belastet werden. 3. Es muss mittelfristig für Privatinvestoren attraktiv werden, neues Kapital in die Banken zu investieren. Diese Anforderungen widersprechen sich zum Teil; es könnte daher nötig werden, dass der Bund vorübergehend zum (Teil-) Eigentümer einiger deutscher Banken wird.
Für Burghof kommen die Bad Banks indes zu spät, weil wir nicht mehr nur über einzelne Assets in einer Bank sprechen, sondern mittlerweile ja beinahe alle Assets einer Bank betroffen sind. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es besser, über eine Rekapitalisierung nachzudenken.
Einer allgemeingültigen Lösung aus der Krise erteilte Burghof eine Absage. Jede Bank hat ein eigenes Geschäftsmodell und so sollte es auch bleiben. Damit ergibt sich für jedes Geschäftsmodell auch ein anderer Weg aus der Krise. Zudem macht es keinen Sinn, wenn sich nun alle Banken wie die Lemminge auf den Mittelstand konzentrieren, weil dort nun die Lösung aller Probleme läge, so Burghof. Und auch wenn es keine Investmentbanken mehr geben wird, es gibt weiterhin Investmentbanking, ergänzt Burghof, Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistung.
Natürlich kam das Podium nicht um das Thema Regulierung herum. Brauchen wir mehr Qualität in der Regulierung? Mehr oder weniger Regulierung? Die Qualität muss steigen darüber waren sich alle einig, aber vor allem müssen die relevanten Marktteilnehmer hinsichtlich ihrer jeweiligen Relevanz reguliert werden, so Thomas Wild. Eine Gefahr sieht er zudem, wenn durch unterschiedliche Regulierung auf internationalem Parkett Regulierungsoasen, analog zu den derzeitigen Steueroasen gebildet werden.
Internationale Regeln und das ausgefeilteste Risikomanagement können aber nicht den Grundsatz der Anwendung des gesunden Menschenverstandes ersetzen, nur solche Geschäfte zu machen und solche Verträge zu schließen, deren Inhalt und Wirkung die Verantwortlichen verstehen. Auch hier gilt „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, dieses Mal hoffentlich mit Lerneffekt.
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