Milliardenkosten – Bankenverband kritisiert Negativzinsen der EZB

Bankenbrief Wichtiges vom 05. April 2017 Das Thema Milliardenkosten – Bankenverband kritisiert Negativzinsen der EZB Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Hans-Walter Peters, hat im Vorfeld des heute beginnenden 21. Bankentages in Berlin die Negativzinsen für Bareinlagen von Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. Im vergangenen Jahr hätten Finanzinstitute dadurch vermutlich rund 4…


Bankenbrief
Wichtiges vom 05. April 2017

Das Thema

Milliardenkosten – Bankenverband kritisiert Negativzinsen der EZB

Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Hans-Walter Peters, hat im Vorfeld des heute beginnenden 21. Bankentages in Berlin die Negativzinsen für Bareinlagen von Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. Im vergangenen Jahr hätten Finanzinstitute dadurch vermutlich rund 4 Milliarden Euro gezahlt; Geld, das nun in den Bilanzen der Banken fehle und somit die Ertragskraft schwäche, sagte Peters in einem heute veröffentlichten Interview. Zudem gebe es angesichts von Inflationsraten um 2 Prozent im Euroraum auch kein Argument mehr für einen negativen Einlagensatz. „Es bereitet mir große Sorgen, dass die Geldpolitik weiter auf dem Gaspedal steht. Wenn Sie mit Ihrem Auto gegen einen Baum fahren und dann immer noch ständig Gas geben, müssen Sie doch irgendwann merken, dass Sie da nicht durchkommen“, verdeutlichte er die Situation. Auf dem zweitägigen Bankentreff erwarte er sich nun auch unter Beteiligung der Politik und der Bankenaufsicht „sehr intensive, aber auch sehr konstruktive Diskussionen nicht zuletzt über die Regulatorik“. Regulierung müsse für die Institute beherrschbar bleiben und dürfe niemanden benachteiligen, betonte auch Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, in einem Zeitungsbeitrag. Es sei wichtig, dass die Politik darauf achte, dass Regulierungsmaßnahmen nicht zu gleichförmigen Geschäftsmodellen führten. „Ein freier und fairer Wettbewerb auf einem heterogenen und stabilen Bankenmarkt erzeugt die besten Ergebnisse für Kunden und Gesamtwirtschaft“, schrieb Kemmer. Zum Auftakt des 21. Bankentages diskutiert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Abend mit dem australischen Historiker und Autor Sir Christopher Clark („Die Schlafwandler“) unter dem Titel „Das Prinzip Europa – von der Krise zur Chance“.

bankenverband.de (Peters)
bankenverband.de (Kemmer)
bankenverband.de (Bankentrag)

Zur kompletten Ausgabe des heutigen Bankenbriefs gelangen Sie über den folgenden Link:

Bankenbrief

Sie wollen den Bankenbrief in Zukunft werktäglich ab 16:00 Uhr in Ihrem E-Mail-Postfach wissen. Dann nutzen Sie das Anmeldeformular direkt auf der Seite des Bankenverbandes:

Newsletteranmeldung

Die weiteren Themen von heute:

  • Bankgeschäfte: Deutsche online-affiner als EU-Durchschnitt
  • Deutsche Bank startet mobiles Bezahlen per NFC
  • Bericht: Commerzbank streicht 7.800 Stellen
  • FMS: Hälfte der Altlasten bereits verwertet
  • Zwei italienische Banken brauchen 6,4 Milliarden Euro
  • Zypries-Berater sehen Obergrenzen für Bargeldgeschäfte kritisch
  • Pläne für EU-Anleihe gehen weiter
  • EU-Parlament ist sich bei Brexit einig
  • Juncker will bei Brexit-Gesprächen „Fürsprecher“ der Betroffenen sein
  • Hellas-Hilfen: Eurogruppenchef Dijsselbloem zuversichtlich
  • EZB-Rat Liikanen: Niedrigzinsen bleiben
  • Weidmann wünscht sich Stopp der EZB-Anleihekäufe
  • Fed-Mitglied Lacker tritt zurück

Was morgen auch noch wichtig wird

In Frankfurt beginnt die Konferenz „The ECB and Its Watchers“ mit einer Eröffnungsansprache von EZB-Präsident Mario Draghi. Die Nord/LB veröffentlicht in Hannover ihre Jahreszahlen, bei der Deutschen Bank endet die Zeichnungsfrist für die Kapitalerhöhung, und in Berlin beginnt die Tagung „Sparen in der Krise? 200 Jahre Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Sparens“, veranstaltet vom Deutschen Historischen Museum in Kooperation mit der Berliner Sparkasse. Am Abend wird in Berlin der Musikpreis Echo verliehen und US-Präsident Donald Trump trifft in Florida Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping.

Der Nachschlag

„Ich will“ – Rückenwind für Minderleister

Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitarbeiter zu beurteilen und Aufgaben entsprechend zu verteilen zählt zu den Kernaufgaben von Führungskräften – und ist gleichzeitig eine der schwersten. Oft halten die Alltagseindrücke einer Überprüfung nicht stand, weiß Organisationsentwicklerin Verena Baldinger, die seit mehr als 20 Jahren als Coach arbeitet. Die einen gelten schnell als Minderleister mit wenig Entwicklungspotenzial, die anderen als Superleister mit Tendenz zur Überlastung. Um das Beste aus einem Team herauszuholen, empfiehlt Baldinger ein Sechs-Schritte-Modell. Der erste Schritt beginnt mit einer Analyse im Vier-Augen-Gespräch, bei dem vom Chef vor allem Zuhören gefragt ist. Die Punkte Wissen, Können und Wollen des Mitarbeiters seien die Leitplanken. Denn wenn jemand sagt: „Ich will auf jeden Fall“, dann hat man für alle weiteren Schritte Rückenwind, sagt Baldinger. Wann das Setzen von Grenzen oder eine Änderung des Jobdesigns hilfreich seien können, lesen Sie hier:

Bildnachweis Vorschaubild: Bundesverband deutscher Banken e.V