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Unternehmen brauchen jetzt Liquidität und keine Worthülsen!

Territorial-, Wirtschafts-, Glaubens- oder Herrschaftskriege entzweien die Menschen. Neun Jahre Krieg in Syrien nehmen wir am Wochenende nur als „Randnotiz“ der Nachrichtenflut wahr. Jetzt haben wir mit Corona einen globalen Gegner, der nicht an irgendwelchen Landesgrenzen Halt gemacht hat, keinen Unterschied zwischen Arm und Reich macht, und sich nicht um die ethnische Herkunft seiner Opfer…


Territorial-, Wirtschafts-, Glaubens- oder Herrschaftskriege entzweien die Menschen. Neun Jahre Krieg in Syrien nehmen wir am Wochenende nur als „Randnotiz“ der Nachrichtenflut wahr.

Jetzt haben wir mit Corona einen globalen Gegner, der nicht an irgendwelchen Landesgrenzen Halt gemacht hat, keinen Unterschied zwischen Arm und Reich macht, und sich nicht um die ethnische Herkunft seiner Opfer schert.

Bekämpfen können wir die Gefahr nur mit Solidarität. Im Kleinen innerhalb von Familie, Nachbarn und Freunden, im Großen, indem Ressourcen, Forschung, Unterstützung nicht für regionale Eigeninteressen herhalten.

Wie schön wäre es, wenn wir in dieser Krise erkennen, dass wir halt doch alle im gleichen Boot sitzen. Wie schön, dass sich in der Krise der wahre Charakter so deutlich zeigt. „Mein Land first“ ist definitiv ein Irrweg!

Und schon wird die Kritik wieder laut, dass Banken wieder gerettet, der kleine Messebauer, Gastronom oder Hotelier wohl aber auf der Strecke bleiben wird. Der Umsatz von Banken trägt mit weniger als vier Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Wir schreiben uns jedoch Systemrelevanz auf die Schultern, weil wir die Wirtschaft mit Liquidität versorgen, Zahlungsverkehr ermöglichen und die Bargeldversorgung aufrechthalten.

Jetzt dürfen die Versprechen der Politik weder Worthülsen bleiben, noch an der mangelnden Umsetzung regionaler und überregionaler Banken scheitern. Förder- und Bürgschaftsbanken müssen jetzt viel enger zusammenarbeiten, um die Vorgaben aus Berlin zeitnah umzusetzen. Für Banken ist jetzt die Zeit gekommen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Natürlich kommt diese Herausforderung zu Unzeiten, es hilft aber auch nicht, einigen Banken vorzuwerfen, sie hätten „den Schuss nicht gehört“, so wie es der BaFin-Chef Felix Hufeld gemacht hat. Das mag sein, hilft aber nicht dem Unternehmer, der jetzt schnell und unbürokratisch an die von der Regierung zugesagte Liquidität gelangen muss.

Banken sind gefordert, jetzt ihren Kunden zu helfen, so wie Politik und Aufsicht den Banken helfen, damit diese Hilfe nicht zum Sargnagel für die Institute selbst wird. Was jetzt überhaupt nicht hilft, ist mit dem Zeigefinger auf die anderen zu zeigen. Nur schnelles Umsetzen hilft!

Von Thorsten Hahn