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Das Scrum-Praxisbuch

Autor: J. J. Sutherland Preis: 39,95 € Umfang: 239 Seiten Verlag: Campus


Rezension zu Das Scrum Parxisbuch von J.J. Sutherland

Vielleicht sagt der Name „Sutherland” dem ein oder anderen Banker etwas. Und das mag nicht nur an zwei bekannten Hollywood-Schauspielern liegen. Denn J.J. Sutherland, Autor von „Das Scrum-Praxibuch”, ist niemand geringeres als der Sohn des Mit-Erfinders von Scrum. Jeff Sutherland revolutionierte mit seiner effektiven Methode die Arbeitswelt. Gemeinsam mit seinem Sohn schrieb er auch das Buch „Die Scrum-Revolution“. Sutherland Junior, zuvor als Journalist tätig, hat inzwischen die Leitung der Firma Scrum, Inc. übernommen und mit „Das Scrum Praxisbuch“ einen anschaulichen und in verständlicher Sprache geschriebenen Leitfaden zu dem Arbeitskonzept verfasst.

Doch was steckt hinter dem Konzept? In den 1990er-Jahren entwickelt, wurde Scrum ursprünglich als neue Arbeitsmethodik für Software- und Technologiefirmen eingeführt. Aber: „Heute ist jedes Unternehmen ein Technologieunternehmen“. Daher hat die Arbeitsmethode einen Siegeszug in Unternehmen auf der ganzen Welt erlebt – auch in der Finanzbranche. Und der Erfolg hält an, denn Scrum setzt bei fundamentalen Fragen an: „Wie können wir selbst schneller, effizienter und produktiver werden? Und wie gelingt uns das in großem Maßstab?“. Allem voran ist Scrum ein Schritt ins Unbekannte, für Mut zur Veränderung und für die Faszination für Erkenntnisse, die unsere Wahrnehmung der Welt grundlegend verändern. Scrum ist die Kunst, „unseren Möglichkeitsraum zu verändern“, sagt Sutherland.

Warum wird Scrum gebraucht? Sutherland: Weil sich die Welt um uns herum verändert und das in einer für den Menschen nicht mehr begreif- und fassbaren Geschwindigkeit. Das betreffe auch die Geschäftswelt. Die Folge: „Die Arbeitsmethoden versagen, wenn sie mit sich rasch verändernden Problemen konfrontiert werden, die sie schlichtweg überfordern. Komplexität ist kein Ausnahmefall mehr; wir müssen täglich damit zurechtkommen.“ Scrum ist die Möglichkeit, mit Komplexität umzugehen. Unternehmen müssen etablierte Strukturen aufbrechen. Das Ziel: ein „Renaissance-Unternehmen“ werden. Also „eine Organisation, die sich von den Fesseln der Vergangenheit, von überkommenen Betrachtungsweisen befreit hat und nun imstande ist, Dinge zu erschaffen, die noch vor wenigen Jahren außerhalb der Vorstellungskraft lagen.“

Verkürzt könnte man sagen: Wer sich nicht wandelt, geht unter. So steht es nämlich auch in „Die Scrum-Revolution“, dem gemeinsamen Buch von Vater und Sohn. Aber das Praxisbuch ist auch dann verständlich, wenn man wenn man den „Vorgänger“ nicht gelesen hat. Und das, obwohl J.J. Sutherlands Scrum-Leitfaden ohne eine übermäßig ausführliche Erklärung des Konzepts selbst auskommt.

Stattdessen stellt er Modelle und Praktiken vor und geht auf wichtige Fragen und Hindernisse ein, die Firmen bei der Scrum-Einführung haben können. Außerdem finden sich viele Use Cases und Erfahrungsberichte im Umgang mit der Arbeitsmethode von großen Industrieunternehmen. Der Autor gibt seinen Lesern also allerhand Rüstzeug zur Etablierung der agilen Arbeitsweise in ihrem Unternehmen mit. Warum das Firmen in allen Branchen wollen und auch tun sollten? „Der wirkliche Clou”, sagt Sutherland, ist, „dass Scrum allein gar nichts bewirkt. Es setzt lediglich die großartigen Kräfte frei, die in uns allen schlummern”. Sehr lesenswert!

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