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Wir wissen mehr, als wir denken …

Er gehört seit Jahren zu den anerkannten Top-Beratern der Financial Services Industrie. Dr. Alexander Bethke-Jaenicke greift in der Berater-Kolumne „DER TEMPOMACHER“ die aktuellen Themen der Branche auf und gewährt uns spannende Einblicke in seinen Berateralltag. Immer auf der letzten Seite der Banking-News hat er einen festen Platz. Meinungsstark und launisch. Angriffslustig und direkt. Und vor…


Alexander Bethke-Jaenicke Der Tempomacher Filiale vs. omnikanal?

Nicht nur die Europäische Zentralbank (EZB) hat erkannt, dass das Strategische Controlling in Banken und Sparkassen ausbaufähig ist und fordert gemäß SREP-Geschäftsmodellanalyse sowohl stringentere Strategieprozesse als auch verbesserte Methoden für eine Ursachenanalyse. Aber auch ohne EZB ist das Thema „Strategie-Controlling“ in den Führungsetagen der Institute längst angekommen.

Denn die Abbildung der reinen „Finanzperspektive“ im Sinne der Ergebnisrechnung funktioniert zumeist gut. Dünner wird die Luft aber bei den Fähigkeiten des Controllings, aussagekräftige Kennzahlen zu produzieren, die – etwa orientiert an der Balanced-Scord-Card der 90er Jahre – Auskunft über Kunden-, Prozess- oder Potentialperspektiven geben. Gleiches gilt auch für aktuellere Aspekte wie Nachhaltigkeit oder Gemeinwohlorientierung.

Die eigentliche „Königsdisziplin“ des strategischen Controllings bleibt aber weiter Zukunftsmusik. Bislang wurde eine systematische Abbildung, die nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Ursache-Wirkungs-Beziehungen im Geschäftsmodell einbezieht, noch nicht realisiert. Dabei wäre das die originäre Aufgabe: Erstens die strategischen Ziele vollständig und konsistent in ein Kennzahlen-Modell zu überführen. Zweitens dieses Kennzahlen-Modell mit validen Erklärungsvariablen zu unterlegen, die aufzeigen, warum Zielverfehlungen aufgetreten sind („deskriptive“) beziehungsweise uns als Frühwarnsystem vor sich abzeichnenden Verfehlungen warnt („predictive“). Im Ergebnis wird drittens Zukunft beeinflussbar – weil wir aktiv gegensteuern können, noch bevor eine Zielverfehlung tatsächlich eingetreten ist („prescriptive“). Sie sagen: Das geht nicht? Ich sage: Doch, das geht! Wenn wir anfangen, die heute nur isoliert verfügbaren Datentöpfe intelligent zusammenführen. Schon heute wissen wir mehr, als wir denken! Ich weiß: Das ist zweideutig – soll aber so sein.

Und was denken Sie? Senden Sie mir eine E-Mail an
alexander.bethke-jaenicke@horn-company.de.

Darauf freue ich mich schon. Bleiben Sie vorne und vor allem gesund.

Ihr Alexander Bethke-Jaenicke

TIPP: Sie möchten mehr von Alexander Bethke-Jaenicke lesen? Dann lesen Sie hier mehr zu den Maßnahmenplanung der Banken oder lesen Sie hier mehr zu Agilen Organisation.

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