Dieses Jahr ist vieles anders. Wir leben in einer noch nie dagewesenen Situation. Doch obwohl sich vieles geändert hat, bleibt auch einiges gleich. Im September konnten wir trotz Corona einige unserer Fachkongresse als Präsenzveranstaltung durchführen – selbstverständlich mit reduzierter Teilnehmerzahl und umfassendem Hygienekonzept. Aber manche Änderung war dann doch unvermeidlich: So musste unser zweitägiger Fachkongress COMPLIANCEforBANKS dieses Jahr im Digital-Format stattfinden, weiterhin in der Motorworld in Köln, aber dieses Mal als Live-Stream für die Zuschauer zuhause.
Aufgepasst: Hier geht es zum Live-Stream
Und das gab es bei uns so noch nie. Ein zweitägiger Fachkongress wurde also digital – komprimiert auf Spielfilmlänge. Das bedeutete auch: Die Beiträge waren alle auf sechs Minuten beschränkt. Keine kleine Herausforderung, auch für erfahrene Referenten. Denn immerhin halten Sie bei unseren Veranstaltungen normalerweise Vorträge von 20 bis 30 Minuten Länge. Doch in der Kürze liegt manchmal die Würze.
Kurze Beitrage per Live-Zuschaltung
„Hier gilt das Motto: Was man in 20 Minuten sagen kann, kann man auch in sechs Minuten sagen“, erklärte BANKINGCLUB-Geschäftsführer Thorsten Hahn in seiner Begrüßung. Wie immer übernahm er auch in diesem Jahr die Moderation der Veranstaltung. Mit ihm vor Ort in Köln war auch ein kleines Team bestehend aus BANKINGCLUB-Mitarbeitern und professionellen Veranstaltungstechnikern. So konnten die Sicherheitsabstände gewahrt werden.
Das gilt auch für die Vorträge selbst. Die meisten Referenten wurden live zugeschaltet, ob alleine im Büro oder aus dem Homeoffice. Manche von ihnen standen uns schon vorher für ein Interview zur Verfügung. Das wurde dann am Tag der Veranstaltung gezeigt. Und ein Referent hat doch den Weg nach Köln angetreten: Dennis Hannemann, Head of Regulatory Strategy bei der Bundesanzeiger Verlag GmbH. Im Live-Interview mit Thorsten Hahn sprach er über verschiedene Unstimmigkeiten bei den wirtschaftlich Berechtigten im Lichte der neuen Regulatorik und beim Transparenzregister.
Aktuelles aus dem Compliance-Kosmos
Es deutet sich schon an: Das Format hat sich zwar geändert, doch thematisch ist alles beim Alten geblieben. Denn auch 2020 ging es wieder um aktuelle Entwicklungen im Compliance-Kosmos. Egal, ob Umsetzung und Implikationen der GwG-Novelle, Ergänzung zu MiFID II, der Auswirkung von neuen Technologien auf das Compliance-Management oder Anforderungen im algorithmischen Handel nach WpHG und MiFID2 RTS6: Bei COMPLIANCEforBANKS 2020 gaben insgesamt 13 Referenten spannende Einblicke in aktuelle Projekte oder haben im Interview auf zentrale Fragen geantwortet.
Dabei ging es konkret um wichtige Themenfelder wie etwa die Digitalisierung der Compliance-Funktionen. Darauf ging Markus Müller, BANKINGCLUB-Fachbeirat und Compliance Risk Mgmt Officer – Vice President bei der Citigroup Global Markets Europe, im Eröffnungsvortrag ein. Er erklärte den Weg zu einer Risikoanalyse „auf Knopfdruck“, der über die Erkennung des Bedarfs, des Konzepts und der Umsetzung führt. Lohnend sei diese bei großen Datenmengen, also Big Data: „Man könnte fast sagen, dass die MaRisk-Compliance-Funktion in diesem Fall ein Amazon der Regulatorik wird.“
Das Programm von COMPLIANCEforBANKS 2020
Im Programm von COMPLIANCEforBANKS wurden auch aktuelle Diskussionen wie die Herausforderungen des Klimawandels für die Regulierung bei Banken angesprochen. Ebenso herausfordernd für Banken sind die Anforderungen beim KYC-Prozess. Dazu sagte Stefan Schetter von der CRIF Credit Solutions GmbH im Interview: „Die unterschiedlichen Anforderungen stellen die Unternehmen aus meiner Sicht vor immer größere Herausforderungen. Es ist ein regelrechter Spagat, der sich aus diametral auseinanderliegenden Zielsetzungen und Rahmenparametern auszeichnet.“ Er ging auf die unterschiedliche Facetten der KYC-Anforderungen für Banken ein und stellte Unterstützung in Form von Software vor.
Wie Banken ihre Cyberwiderstandsfähigkeit realitätsnah prüfen können, erklärte BANKINGCLUB-Fachbeirat Timo Boldt von der TeamBank in seinem Vortrag. Im letzten Vortrag der Agenda wurde von Frank Augenstein auch die Frage beantwortet, was Gänse mit Compliance-Richtlinien in Banken zu tun haben.
Digitale Diskussionen
Während der Vorträge konnten die Teilnehmer im Live-Chat mitdiskutieren und Fragen an die Referenten stellen – wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Wenn es auch kein echter Ersatz für das persönliche Gespräch und Networking ist, war es doch eine gute Alternative.
Insgesamt war „COMPLIANCEforBANKS 2020 goes digital“ eine mehr als erfolgreiche Bemühung, einen mehrtägigen Fachkongress auf 2,5 Stunden zu komprimieren und Branchenexperten in digitaler Form aktuellen Input im Bereich Compliance zu geben.
„Experiment“ geglückt.
Tipp: Sie freuen sich auch schon auf COMPLIANCEforBANKS 2021? Dann melden Sie sich hier doch einfach an.