Berliner Volksbank will ABK Allgemeine Beamten Bank übernehmen

Die Berliner Volksbank eG (BV) setzt weiter auf Wachstum. Noch in diesem Jahr soll die „ABK Allgemeine Beamten Bank AG“ mit Sitz in Berlin in Form einer Beteiligung vollständig in die Konzernstruktur integriert werden – vorbehaltlich der als sicher geltenden Zustimmung der Aufsichtsbehörden.  


Einig über den Erwerb: Jörg Woltmann (li.), Alleinaktionär der ABK Allgemeine Beamten Bank AG übergibt sein unternehmerisches Lebenswerk an die Berliner Volksbank eG, vertreten durch Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaftsbank. // Foto: Berliner Volksbank

Eine der größten regionalen Genossenschaftsbanken Deutschland beabsichtigt mit dem Zukauf der Allgemeinen Beamten Bank AG (ABK) ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Ein bedeutender Meilenstein für die geplante Akquisition wurde mit der Annahme der Übernahmepläne durch den Aufsichtsrat der BV gelegt. Die Mitglieder überzeugte das fokussierte Geschäftsmodell der ABK mit abgegrenztem Produktportfolio (Sparprodukte für Privatkunden sowie Konsumentenkredite) und klar definierter Zielgruppe (Beamte/öffentlicher Dienst). Insbesondere wegen der in der Hauptstadtregion überproportional vertretenen Zielgruppe sehen Experten die ABK als ideale Ergänzung zum bestehenden Geschäftsmodell der BV. Im nächsten Schritt ist eine weitere Erörterung auf den turnusmäßig im Frühjahr stattfindenden Vertreterdialogen geplant.

Tobias Weber, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Berliner Volksbank, dazu: „Die BV baut mit der Akquisition ihre Rolle und ihren Marktanteil in der wachsenden Metropolregion Berlin/Brandenburg als regionale Genossenschaftsbank weiter aus und stellt zugleich ihr Geschäftsmodell breiter auf, indem sie eine attraktive Zielgruppe anspricht. Dabei führt sie die Bankgeschäfte der Allgemeinen Beamten Bank fort, sichert Arbeitsplätze und Steueraufkommen für die Region.“

Die ABK wurde 1979 durch den Berliner Unternehmer Jörg Woltmann gegründet und mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsportfolio auf Beamte und den öffentlichen Dienst ausgerichtet. Sie bietet überwiegend Sparprodukte und Konsumentenkredite an. Sie hat rund 40.000 Kunden, über 60 Mitarbeiter und erreichte 2023 eine Bilanzsumme von ca. 630 Mio. EUR. Mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von ca. 10,5 Mio. EUR im Jahr 2023 präsentiert sich die ABK als profitabel. Sie ist mit einer hochgerechneten Cost-Income-Ratio von ca. 55 Prozent zudem gut aufgestellt. Mit einer Eigenkapitalquote von ca. 23 Prozent per Ende 2023 ist sie zudem gut kapitalisiert.

„Sinnvollen Wachstumsschritt bei Kunden, Einlagen und ausgereichten Krediten“

Woltmann zieht sich aus Altersgründen aus dem Bankgeschäft zurück und freut sich, mit der BV einen geeigneten Käufer gefunden zu haben: „Mit der Berliner Volksbank habe ich genau den richtigen Käufer gefunden, welche die ABK in eine gesicherte Zukunft führen wird. Die BV hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, wie anpassungsfähig sie veränderten Rahmenbedingungen gegenübersteht. Ich freue mich sehr, mein Lebenswerk in so verlässliche Hände zu geben.“

Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der BV, sieht den Erwerb der ABK als richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt, da die Akquisition sein Institut nicht nur einen sinnvollen Wachstumsschritt bei Kunden, Einlagen und ausgereichten Krediten gehen lasse, sondern zugleich eine Vertiefung der regionalen Geschäftstätigkeit ermögliche. „Wir haben in einer interessanten Zielgruppe eine attraktive Akquisitionsmöglichkeit gefunden. – Wachstum und neue Geschäftsansätze stellen somit die beiden wesentlichen Treiber unserer strategischen Entscheidung zum Erwerb der ABK dar“, so Jung.

Viel ändern soll sich für die ABK-Kunden nicht. In der Marktbearbeitung ist weiterhin eine Zwei-Marken-Strategie mit getrenntem Marktauftritt und bestehendem separaten Kontenkreis vorgesehen.