Filialabbau in Deutschland: Noch nie gab es so wenige Bankfilialen 

In einer Pressenotiz zur Bankstellenentwicklung im vergangenen Jahr veröffentlichte die Bundesbank kürzlich, dass die Anzahl der Bankfilialen in Deutschland sinkt – erstmals unter 20.000 Bankfilialen gebe es hierzulande. Allerdings habe sich diese Rückbildung verlangsamt.


Das bequeme und oftmals zeitsparende Online-Banking, der Fachkräftemangel und bestehende Kostendruck führen vermehrt zum Filialabbau in Deutschland. Erstmals sinkt die Zahl von Bankfilialen hierzulande auf unter 20.000. Genau 19.501 Filialen gibt es laut der Bundesbank Stand Ende Dezember 2023, ein Rückgang von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.  

Filialsterben durch Fusionen 

Zum Rückgang von Bankfilialen haben unter anderem auch 52 Fusionen beigetragen. Allein im Genossenschaftssektor führten Filialfusionen zum Abgang von 39 Filialen. Im Sparkassensektor handelt es sich um eine Verringerung von acht Instituten. Insgesamt bedeutet das im genossenschaftlichen Sektor einen Rückgang von 736 auf 697 Institute und bei den Sparkassen von 362 auf 354 Filialen. Die Zahl an Kreditbanken sank 2023 um nur vier auf 242 Institute. Allerdings lässt die Geschwindigkeit von Filialschließungen allgemein nach. Die Bundesbank geht in Zukunft weiterhin von einer rückläufigen Entwicklung aus.   

Kunden zeigen Akzeptanz 

Anfang Mai veröffentlichte der Digitalverband Bitkom eine Studie mit 1.004 Befragten zum Online-Banking. Mit 49 Prozent mache für fast der Hälfte der Befragten eine potenzielle Schließung aller Bankfilialen keinen Unterschied. Insbesondere die Corona-Pandemie führte zu einer verstärkten Nutzung von Online-Banking. Sowohl Kunden als auch Finanzinstitute passten sich entsprechend an. Laut Umfrage sind die Nutzer, die keine Filiale besuchen, sondern sich vollständig auf das Online-Banking verlassen, erstmals mit 42 Prozent die größte Bankkunden-Gruppe knapp hinter Kunden, die gelegentlich eine Filiale aufsuchen, mit 40 Prozent. Der Trend des digitalen Bankgeschäfts wird also für immer mehr Kundinnen und Kunden zum Standard. 

Im Großen und Ganzen wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vermehrt akzeptiert, auch im Bereich der Beratung: 37 Prozent der Befragten würden sich auf eine KI-Beratung zur Altersvorsorge einlassen. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder fasst die Offenheit KI gegenüber wie folgt zusammen: „Das Vertrauen der Menschen in Künstliche Intelligenz ist in Finanzfragen bereits heute sehr hoch. Hier spielt sicher eine Rolle, dass mit den jüngsten Durchbrüchen bei generativer KI viele Menschen erstmals in direkten und häufig beeindruckenden Kontakt mit Künstlicher Intelligenz gekommen sind. Gerade mit Blick auf eine hochgradig individualisierte Finanzplanung gewinnen Banken, aber auch Versicherungen und andere Finanzdienstleister riesige Chancen durch KI.“ 

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