FintechWorld24: Das Klassentreffen der Branche in Berlin

Eine der größten Veranstaltungen für Fintechs in Deutschland ging vergangene Woche in Berlin zu Ende. Die FintechWorld24 des BANKINGCLUB stand wieder unter dem Motto „Shaping the Future of Banking”.


Selina Haupt (Mitgründerin moneten), Julia Hubo (Motive Ventures), Marcus Hölzler (Hannoversche Volksbank) und Nicole Nitsche (Payment Banking) auf einer Podiumsdiskussion

Obwohl die diesjährige FintechWorld unter den schwierigen Vorzeichen des GDL-Streiks stand, konnte BANKINGCLUB-Geschäftsführer Thorsten Hahn über 600 Teilnehmer in der gut gefüllten Location im Berliner Stadtteil Weißensee begrüßen. „Wir sind sehr zufrieden, dass trotz des plötzlichen Bahnstreiks an beiden Tagen so viele Gäste unsere Veranstaltung besucht haben, und wir damit die Besucherzahl des Vorjahres übertroffen haben“. Hahn freute sich besonders über Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz sowie über namhafte Partner wie die LBBW oder T-Systems. 

Bei der Wahl der Location entschied sich der BANKINGCLUB diesmal für das Motorwerk als Austragungsort. Und diese fiel nicht zufällig auf die rustikal-charmante Industriehalle aus den 1920ern. „Vor hundert Jahren haben kluge Ingenieure im Motorwerk Berlin noch an Antrieben für Zeppeline getüftelt. Lautlos und elektrisch abheben war das ganz große Ding der Goldenen Zwanziger und der Stoff zum Träumen. Ein Jahrhundert später ist die Digitalisierung des Bankings das nächste große Ding“, sagte der Mitinhaber des BANKINGCLUB. Er könne sich daher kaum einen besseren Ort für eine derartige Veranstaltung in Deutschlands Fintech-Hauptstadt vorstellen, so Hahn. 

StopCrime und LeanMind überzeugen 

Im Fokus des Interesses standen neben den Fachvorträgen die vielen Pitches von Fintechs, die ihre Geschäftsideen auf vielen Bühnen kritischen Juroren und dem Fachpublikum präsentieren konnten. Am Ende konnte das Regtech LeanMind unter großem Applaus die Hauptjury am meisten überzeugen. Den Publikumspreis gewannen die Anti-Fraud-Bekämpfer von StopCrime. LeanMind befasst sich mit dem Thema Auslagerungsmanagement für Fintechs und IT-Dienstleister, während StopCrime sich ganz in den Dienst der Betrugsbekämpfung stellt. 

Besonders am Herzen lag dem Veranstalter diesmal das Thema „Women’s Finance“. „Es ist kein Geheimnis, dass im Finanzsektor noch immer Frauen stark unterrepräsentiert sind. Darum wollten wir hier auf der FintechWorld mit Vorträgen von und nicht nur für Frauen Impulse setzen, das zu ändern“, erläutert Programmplanerin Fiona Gleim vom BANKINGCLUB, das Konzept, das gezielt den weiblichen Blick auf die Finanzwelt adressiert. „Wir wollen Frauen zeigen: Ihr werdet als Mitmacherinnen gebraucht, um die die Finanzwelt besser zu machen“, so Gleim. 

Dass die Veranstaltung inzwischen auf dem Weg ist, eine feste Größe für Fintechs wie Banken zu werden, davon zeugten auch die hochkarätigen Gäste aus der Politik, die sich den Fragen des Publikums stellten. Neben Berlins Bürgermeister und Finanzsenator Stefan Evers (CDU) stand auch Dr. Florian Toncar (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzministerium, im Blickpunkt. Er verwies vor allem auf das neue Zukunftsfinanzierungsgesetz, das Steuererleichterungen für Startups mitbringe und auf vereinfachte Regelungen zur Venture-Finanzierung, damit privates Geld leichter in innovative Startups fließen könne. An letzteren arbeite die Bundesregierung aktuell mit Hochdruck, betonte Toncar. 

Ob diese geplanten Änderungen die Rahmenbedingungen der zuletzt gebeutelten Fintech-Branche letztlich verbessern, wird spätestens auf der nächsten FintechWorld im kommenden Jahr Thema sein.  

Wo: Motorwerk Berlin 

Wann: 29. und 30. Januar 2025