Bezahlen macht Spaß

Gut, soll Spaß machen, wenn es nach dem Willen des einen oder anderen Gründers aus dem Umfeld der Zukunftsanbieter „Payment“ geht. Natürlich macht Bezahlen zunächst keinen Spaß. Und das hat nicht nur mit dem kurzzeitigen Gedächtnisausfall (PIN vergessen) an der Lebensmittelkasse zu tun. Auch nicht mit der Tatsache, dass die Verkäuferin an der Brötchentheke schon…


Gut, soll Spaß machen, wenn es nach dem Willen des einen oder anderen Gründers aus dem Umfeld der Zukunftsanbieter „Payment“ geht.

Natürlich macht Bezahlen zunächst keinen Spaß. Und das hat nicht nur mit dem kurzzeitigen Gedächtnisausfall (PIN vergessen) an der Lebensmittelkasse zu tun. Auch nicht mit der Tatsache, dass die Verkäuferin an der Brötchentheke schon wieder meinen „500er“ nicht akzeptiert. Mit jedem Bezahlvorgang habe ich weniger Geld auf dem Konto. Und jeder Kunde kann – abgesehen von der Theorie über Giralgeldvermehrung –  jeden Euro nur einmal ausgeben. Natürlich versuchen die Händler es dem Kunden es so angenehm wie möglich zu machen, seine mühsam gesammelten Kröten an ihn zu übertragen. Der Nutzen und das Erlebnis der Leistung müssen nur höher sein als der Frust über die Geldminimierung. Psychologie pur, sonst würde es ja auch nicht mit Starbucks funktionieren. Oder haben Sie in dem Caféhaus schon mal über den reinen Warenwert nachgedacht?

Doch gesamtwirtschaftlich gesehen wird nicht mehr Geld ausgegeben, wenn dem Kunden nun in Zukunft ermöglicht wird mit seinem Handy zu bezahlen. Der Spaßfaktor mag steigen, ein Euro bleibt ein Euro. Und doch macht es Sinn sich möglichst schnell mit den neuen (und auch mit den alten Methoden) des Bezahlens zu beschäftigen, denn wie eine Studie aus dem Hause des ECC in Köln zeigt, kann der Umsatz im Onlinehandel deutlich gesteigert werden, wenn dem Kunden möglichst viele Bezahlverfahren angeboten werden. 18 Prozent Umsatzzuwachs verbuchen Händler bei der zusätzlichen Akzeptanz einer Rechnung, 23 Prozent bei der Einbindung von Paypal.

Und die Rechnung die im Onlinehandel aufzugehen scheint, könnte auch für den stationären Vertrieb gelten. Dann wird in Zukunft das Taxi mit mytaxi auch deshalb geordert, weil ich direkt mit der App bezahlen kann. Zum Glück, denn ich war mal wieder nicht rechtzeitig am Geldautomaten. Oder ich steuere doch noch schnell den Kiosk an, um mit eine Flasche Bier zu holen, obwohl meine Geldbörse daheim liegt. Wenn ich dann noch automatisch Punkte sammeln kann, alle Rabattcodes aus der Postwurfsendung direkt abgezogen bekommen und der Händler an meinem Einkaufsverhalten ablesen kann, das ich plötzlich wieder Single bin. Was will man mehr.

Wenn alles gut geht, dann geht der Hype rund um das Thema „Mobile Payment“ auf. Bleibt die Frage, wann Banken das Thema endlich mal ernst nehmen. Vor allem in Zeiten, in denen Banken zumindest hier in Köln begonnen haben, abends die SB-Bereiche zu verschließen. Geht zu viel kaputt, schreiben sie an die Türen. Zahlungsverkehr ist eine Domain unserer Branche. Der Vorsitzende der Targobank, Franz Josef Nick, postulierte bereits im Herbst 2013 im Handelsblatt: „Die erforderliche Technik ist da – nun heißt es: Markt machen.“

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