Mäzene des Münsterlandes: sichtbare Unternehmenskultur

Kunst kann nicht weg – zumindest nicht, wenn es nach der Volksbank Münsterland Nord geht. Das Kreditinstitut macht gesellschaftliche Verantwortung zum kreativen Erlebnis und bewegt sich damit nicht nur ästhetisch nach vorne. Lorena Glatz, Leiterin des Kunst- und Kulturausschusses, berichtet vom Kunstförderprogramm der Bank.


Mäzene
SeventyFour via Getty Images

Kunst und Kultur haben eine herausragende Bedeutung für die Gesellschaft. So werden sie als Ausdruck des menschlichen Daseins verstanden und bieten Raum für die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, hat schon Pablo Picasso erkannt. In diesem Bewusstsein setzt die Volksbank Münsterland Nord ihre Tradition fort und fördert gezielt Absolventen der Kunstakademie Münster beim Übergang ins Berufsleben. Das Kreditinstitut sorgt etwa in Form von Ausstellungsflächen, finanziellen Mitteln oder Kontakten für einen Anschub auf dem Weg in die professionelle Karriere und möchte damit auch die Selbstverwirklichung der Künstler unterstützen.

Förderung junger Gegenwartskunst

Die Volksbank hat das Kunstförderprogramm 2016 mit der Zielsetzung initiiert, junge Gegenwartskunst zu fördern und Künstlern bei ihrem Start in die Selbstständigkeit zu unterstützen. Inzwischen hat es gut einem Dutzend Alumni der Kunstakademie dabei geholfen, ihr Profil im Anschluss an das Studium weiter zu schärfen. Mit der Neukonzeption unter dem Namen „start³ – Förderung junger Gegenwartskunst der Volksbank Münsterland Nord“ wird die Unterstützung seit Anfang 2022 noch passgenauer an den individuellen Bedürfnissen der (meist) jungen Künstler ausgerichtet. An die Stelle des Kunstpreises, der als einmalige Förderung ausgelobt war, schreibt die Volksbank nunmehr drei Programme für Absolventen des Studienganges „Freie Kunst“ aus:

  1. Ein Produktionsstipendium für die Konzeption und Produktion eines neuen Werks oder Projekts mit Präsentation in der Stadthausgalerie in Münster in Kooperation mit der Kunsthalle Münster.
  2. Ein Katalogstipendium für die Konzeption und Produktion eines Einzelkataloges, verbunden mit einer Buchpräsentation in Münster.
  3. Drei Startstipendien, verbunden mit einer moderierten Publikumsveranstaltung (etwa Werkpräsentationen, Performance, Gespräch, Arbeitsvorhaben) in Münster.

Das zyklische Programm umfasst 24 Monate, in denen diese drei Instrumente und insgesamt fünf Stipendien vergeben sowie umgesetzt werden. Alle drei werden federführend durch die Leiterin des Kunstund Kulturausschusses der Volksbank Münsterland Nord und von der beauftragten Programmleitung begleitet und umgesetzt. Die Auswahl der Förderkandidaten findet stets durch eine unabhängige und fachkundige Expertenjury statt. Insgesamt soll mit dem Förderprogramm ein auf Relevanz und Nachhaltigkeit hin angelegter Prozess kultureller und gesellschaftlicher Auseinandersetzung initiiert werden.

POP UP – Junge Kunst in Münster

Neben der Förderung im Rahmen des Programms start³ unterstützt die Volksbank Münsterland Nord auch weitere Projekte und Vorhaben von Künstlern der Kunstakademie Münster. So war zuletzt im Herbst 2022 das VolksbankForum in Münster zur Heimat einer Kunstausstellung geworden. Unter dem Titel „POP UP – Junge Kunst in Münster“ wurden Werke aus den Bereichen Malerei, Keramik, Fotografie und Objektkunst gezeigt. In diesem Rahmen fand auch eine Auktion statt, durch die nicht nur Kunstwerke versteigert, sondern gleichzeitig im Rahmen des regionalkulturellen Engagements der Volksbank die wichtige Arbeit der Kinderkrebshilfe Münster e.V. unterstützt wurde. Durch die Versteigerung von 14 Kunstwerken kam eine Spendensumme von insgesamt 8.000 Euro zusammen.

Bankmitarbeiter als Kunst-Multiplikatoren

Inzwischen ist die Kunst der Absolventen der Kunstakademie Münster auch zu einem wichtigen Bestandteil der Kultur der Bank geworden. Um diese noch weiter im Haus zu verankern, hat sich innerhalb des Instituts ein Kunst- und Kulturausschuss zusammengeschlossen. Mit der Mission „Wir bewegen Kunst und Kultur in unserer Volksbank“ hat jedes Mitglied einen eigenen Verantwortungsbereich, innerhalb dessen es als Multiplikator für das Thema dient oder organisatorische Arbeiten rund um die Kunst übernimmt.

Die Ausschussmitglieder sind Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen der Volksbank, um wichtige Schnittstellen abzudecken. Dazu zählen etwa die Organisation von Veranstaltungen oder infrastrukturelle Fragen. Weitere Aufgaben stellen unter anderem die Überwachung des Förderprogramms oder auch Kaufentscheidungen von Kunst für die Bank dar. Der Kunst- und Kulturausschuss hält über Aktivitäten im Gespräch und informiert regelmäßig über laufende Projekte. Aktuell werden alle Kunstwerke der Volksbank Münsterland Nord inventarisiert und dokumentiert, um im nächsten Schritt mit der Aktion „Kunst im Tausch“ zu starten.

Für die Inventarisierung wurde jedes Werk einzeln fotografiert, ausgemessen und von einer Expertin analysiert. Um nach interessanten Objekten zu suchen, wurden alle neun KompetenzCenter das Geschäftsgebiet abgefahren – und interessante Stücke in Kellern oder Büros gefunden. Durch dieses Projekt erhalten alle Kollegen die Möglichkeit, die vorhandene Kunst in ihren Büros untereinander zu tauschen. So kommt es zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema und die Mitarbeiter selbst werden in und außerhalb der Bank zu Kunst-Multiplikatoren.

Lorena Glatz

Volksbank Münsterland Nord

Lorena Glatz ist Referentin in der Unternehmenskommunikation und Leiterin des Kunst- und Kulturausschusses sowie Fachverantwortliche für Kunst und Kultur bei der Volksbank Münsterland Nord.

Tipp: Sie möchten weitere Beiträge aus der BANKINGNEWS lesen? Dann lesen Sie hier das Vorstandsinterview von Carsten Jung der Berliner Volksbank oder hier mehr zum Thema Bancassurance.