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Parmesan als Geldanlage – Alles Käse?

Gelb, rund, wertvoll – Parmesan ist weit mehr als nur ein aromatischer Käse. In Italien lagert er nämlich im „Bankentresor“ und Banker werden mit kleinen Hämmerchen zu Experten für Lufteinschlüsse.


Schrift Parmesan und Aktien liegen beide im Bank-Tresor

520 Liter Milch, viel Arbeit, viel Zeit und heraus kommt eine Aktie. Wer glaubt, das sei Käse, der liegt goldrichtig, denn die Credito Emiliano (Credem) lagert in ihren Hallen feinsten Parmigiano Reggiano. Nach der Finanzkrise hat die Bank den Käse ins Rollen gebracht: Kapital für die Realwirtschaft musste her und die Bank nahm den Parmesan als Geldanlage in den Tresor.

Damit ihr die 40-kg-Käseräder nicht im Nachhinein auf die Füße fallen, stieg sie auch gleich in die Lieferkette der Käsereien mit ein. Die Bank wurde also zur „Parmesanbank“ und statt Münzen zu zählen, drehen ihre Banker nun tausende Käselaibe um und klopfen mit kleinen Hämmerchen darauf herum. Denn nur ein Parmesan ohne Lufteinschlüsse ist ein guter Parmesan.

Das laktosefreie Rund ist besonders bekömmlich für Kleinanleger, denn ein Lagerschein für Parmesan ist gleichzusetzen mit einer Zweitwährung und kann von Käsereien als Zahlungsmittel für Lieferanten genutzt werden. Und wenn die Zeit reif ist – und der Käse auch – geht es an den Verkauf und es ist Platz für einen neuen aufstrebenden Parmesan im Tresor.

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