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Der BdB blickt in die Kristallkugel

Am 3. März hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) seine Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 vorgestellt. Wir haben uns die Vorhersagen einmal genauer angeschaut.


Die Konjunkturprognose wird vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) in einem halbjährlichen Rhythmus durchgeführt. Um die Entwicklung der deutschen Wirtschaft einzuschätzen, wurden dieses Mal 14 Chefvolkswirte privater Banken befragt, die außerdem Mitglieder des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik sind.

Die Prognose macht zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft von den Strapazen der Corona-Pandemie erholen wird. Man rechnet zwar mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 2021 von etwa -1 bis -1,5 Prozent, ab dem zweiten Quartal soll die Konjunktur jedoch wieder Fahrt aufnehmen. Für das gesamte Jahr erwarten die Chefvolkswirte ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent. Und auch für 2022 wird ein weiteres Plus von etwa 4 Prozent erwartet. Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig, geht davon aus, dass der anfängliche Einbruch im Wachstum verkraftbar sein wird, sobald man die aktuellen Unsicherheiten in den Griff bekommen hat.

Privater Konsum als Stütze der Wirtschaft

In der Konjunkturprognose geht man davon aus, dass mit dem Ende der Pandemie auch das Konsumverhalten wieder steigt. Neben dem Warenexport soll sich dieses zu einer starken Stütze der Wirtschaft 2021 entwickeln. “Wir rechnen beim Verbrauch der privaten Haushalte mit einem Plus von 3,5 Prozent, das wäre mit Abstand das stärkste Plus beim privaten Konsum in Deutschland seit der Wiedervereinigung,” so Ossig.

Die Corona-Krise hat die Probleme der deutschen Wirtschaft deutlich aufgezeigt. Vor allem in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung besteht Verbesserungsbedarf. Christian Ossig sagt, dass die Banken für Finanzierung des Strukturwandels bereit ständen, doch müsse dazu auch der Handlungsspielraum gegeben sein. Denn nicht nur COVID-19 ist ein Problem für Banken und Wirtschaft, auch der Negativzins belastet die Kreditinstitute. Hier fordert der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, dass der im Herbst 2019 eingeführte Freibetrag dringend angehoben werden müsse.

Der Blick des Bankenverbandes in die Kristallkugel liefert insgesamt aber einen positiven Ausblick auf die kommenden Monate. Sollte die Prognose zutreffend sein, wird die deutsche Wirtschaft gestärkt aus der Pandemie hervorgehen und wieder wachsen. Doch um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen, sind Innovationen und Investitionen gefragt.

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