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Tomorrow Bank sammelt Millionen in Rekordzeit

Bei Tomorrow handelt es sich laut eigenen Angaben um ein nachhaltiges Unternehmen. Die 2018 gegründete Neobank legt viel Wert auf Umweltthemen. Mit ihrem nachhaltigen und mobilen Girokonto, konnte das Fintech viele Neukunden gewinnen. Das Unternehmen hat zwar selbst keine Banklizenz, arbeitet aber eng mit der Solaris Bank zusammen. Die rund 40.000 Kunden haben bei der…


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Bei Tomorrow handelt es sich laut eigenen Angaben um ein nachhaltiges Unternehmen. Die 2018 gegründete Neobank legt viel Wert auf Umweltthemen. Mit ihrem nachhaltigen und mobilen Girokonto, konnte das Fintech viele Neukunden gewinnen.

Das Unternehmen hat zwar selbst keine Banklizenz, arbeitet aber eng mit der Solaris Bank zusammen. Die rund 40.000 Kunden haben bei der Neobank bisher knapp 73 Millionen Euro gelagert. Diese Einlagen legt Tomorrow ausschließlich in grünen Fonds an.

In der Fintech-World in der BANKINGNEWS haben wir Ihnen Tomorrow Ende 2019 vorgestellt. Der Experte Pascal Schüller sagte damals: Der nachhaltige und impact-orientierte Ansatz entspricht dem Zeitgeist. Aktuell ist Tomorrow ein 1-Produkt-Unternehmen. Ob das ausreicht, um erfolgreich zu sein, oder Erweiterungspotenzial bietet, muss sich zeigen.” Und er gab zu bedenken, dass im Nachhaltigkeitsbanking bereits viele Player etabliert sind. 

Dennoch: “Die technische Basis, die Glaubwürdigkeit des Teams und die perfekte Skalierbarkeit bieten eine Chance.” Gut ein Jahr später hat das Unternehmen, die Chance offenbar genutzt und hohe Wellen geschlagen. Im September 2020 hatte das Fintech angekündigt, Geld über die Crowdfunding Plattform Wiwin einzusammeln. Die Zielsumme war bei 2 Millionen angesetzt. Kampagnenstart war der 19. September 2020.

Ziel rasant erreicht

Das nachhaltige Konzept kam bei Anlegern offenbar so gut an, dass das Ziel nach ein paar Stunden erreicht und um weitere 50 Prozent gestreckt wurde. Nach etwa fünf Stunden wurde so eine Summe von mehr als drei Millionen Euro erzielt. Die Anleger erhielten im Gegenzug digitale Genussscheine mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren. Nach Ablauf erhalten die Anleger den gesamten Betrag zurück – einschließlich eines Zinssatzes von 5 Prozent pro Jahr.

Der Kampagnen-Erlös soll unter anderem der Weiterentwicklung ihrer Banking-App zukommen. Erst im Februar führte das Fintech ein neues Premium Bezahlkonto ein. Hier können Kunden für 15 Euro monatlich ihren CO2-Haushalt „kompensieren“.

Im Gegenzug können sie unbegrenzt Geld abheben und unbegrenzt Unterkonten eröffnen. Es steht auch eine kostenlose Variante des Kontos zur Verfügung, wobei hier die Funktionen entsprechend limitiert sind.

Mit diesem Premium-Angebot konnte das Öko-Fintech von Januar bis August 2020 rund 200.000 Euro einnehmen. Noch steht dem Gewinn ein Verlust von mehr als vier Millionen Euro gegenüber, doch nach Angaben von Tomorrow werden sie 2025 den Break-even erreichen. Bis dahin sei mit weiteren Verlusten zu rechnen. 

Dies liegt unter anderem an den geplanten Vorhaben des Fintechs. Künftig wollen sie neue Märkte erschließen und weitere Bezahlkonten sowie Anlageprodukte anbieten. Darüber hinaus gab Tomorrow an, auch mit Versicherungen und Krediten Geld verdienen zu wollen. So möchte sich die Neobank noch besser im europäischen Markt platzieren und weitere Schritte auf dem Weg zu nachhaltigem Banking gehen. 

Das ist ein Weg, den derzeit mehr und mehr Akteure in der Finanzbranche gehen. Viele wollen ein Stück vom Nachhaltigskuchen, denn so kann vor allem auch bei jungen Kunden gepunktet werden. 

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