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1926: Georg Arnhold – Erfolg und Förderung gehören zusammen

Am 25. November 1926 verstarb der Dresdner Banker und Mitgründer des „Bankhauses Gebrüder Arnhold“ Georg Arnhold im Alter von 67 Jahren. Zu seinem Todestag haben wir seinen Werdegang noch einmal kurz angeschaut.


Am Todestag des deutsch jüdischen Bankiers Georg Arnhold schauen wir noch einmal auf seinen Werdegang

Georg Arnhold wurde als vierter Sohn eines Armenarztes am 1. März 1859 in Dessau geboren. Seine Mutter stammte aus der Privatbanken-Familie Cohn. Er besuchte das Realgymnasium in Berlin.

1875 – im selben Jahr, in dem auch das Bankgesetz des Kaiserreiches erlassen wurde – brach Georg seine Gymnasialbildung jedoch vorzeitig ab und ging im Bankhaus seines Bruders Max in Dresden in die Lehre. 1881 übernahm Georg die Leitung der Bank, welche fortan den Namen “Bankhaus Gebrüder Arnhold” trug. Die Gebrüder Arnhold kümmerte sich gut um seine Mitarbeiter. So legten sie für die Angestellten ihres Bankhauses einen Pensionsfonds an.

Arnhold an der Spitze der Gesellschaft

Unter seiner Leitung finanzierte das Kreditinstitut viele Industrieprojekte mit großem Erfolg. Schon bald war Georg an der Spitze der Dresdner Gesellschaft angekommen. Er wurde Mitglied im Dresdner Kunstgewerbeverein und war ab 1914 Mitglied in 46 Aufsichtsräten.

Arnhold heiratete eine Tochter der Chemnitzer Privatbanken-Familie Bayer. Dadurch erhielt er auch Zugang zu neuen Geschäftszweigen. So knüpfte er neue geschäftliche Beziehungen zur Maschinenbaubranche und zur Textilindustrie. 1924 wurde Georg Arnhold Ehrensenator der TH Dresden. 1931 übernahm das Kreditinstitut das traditionsreiche Bankhaus S. Bleichröder.

Erfolg und Förderung gehören zusammen

Aber auch abseits der Wirtschaft war Arnhold sehr engagiert. Er verband wirtschaftlichen Erfolg mit der Förderung von Kunst, Kultur und sozialen Einrichtungen. Er unterstützte verschiedene Kunstgalerien und den Sächsischen Kunstverein. Mit der Gründung des Georg-Arnhold-Bades kurz vor seinem Tod im Jahr 1926 sollte der Breitensport unterstützt und gefördert werden.

Zur Unterstützung gemeinnütziger Vereine gründete Arnhold eine konfessionsübergreifende soziale Stiftung. Darüber hinaus engagierte er sich stark in der Jugendhilfe und war Förderer des Samariterbundes. Der Bankier war zudem überzeugter Pazifist und unterstützte die deutsche Friedensgesellschaft und die Esperanto-Bewegung. In seinem Haus fanden regelmäßig Salon- und Vortragsabende statt, bei denen auch bekannte Persönlichkeiten aus den Bereichen der Wissenschaft und Kultur geladen waren – darunter unter anderem Albert Einstein und Wassily Kandinsky.

Auch die Söhne werden erfolgreiche Banker

Nach seinem Tod im November 1926 übernahmen seine vier Söhne die Geschäfte des Bankhauses bis zur erzwungenen Aufgabe durch die Nationalsozialisten im Zuge der „Arisierung“ und der Übernahme durch die Dresdner Bank.

Drei seiner Söhne emigrierten aus Deutschland, wobei zwei von ihnen neue Bankhäuser eröffneten. Adolf Arnhold eröffnete ein Kreditinstitut in São Paulo. Sein Bruder Hans ließ sich in New York nieder und gründete dort die erfolgreiche Investmentbank Arnhold and S. Bleichroeder, welche bis 2015 in Familienbesitz blieb, bevor die Mehrheitsbeteiligung an die Blackstone Group LP und Corsair Capital LLC verkauft wurde. Zu den Beschäftigten der Bank zählte unter anderem der spätere Philanthrop George Soros, mit dem sie später den Offshore Investment Fund „First Eagle Fund NV.“ gründeten.

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