Die Bundesbank hatte erstmals zu einem solchen Dialog eingeladen. In mehreren Workshops wurde dabei die Bedeutung des Bargelds für das Individuum und für die Gesamtgesellschaft hervorgehoben. Die am Dialog teilnehmenden Organisationen waren in die drei Kategorien Wächterorganisationen, Sozialverbände und Bargeldbastionen eingeteilt. Die ersten Ergebnisse liegen in Form von drei Themenpapieren vor, die einen Einblick in deren vielfältige Sichtweisen zum Bargeld bieten.
Grundsätzlich sollte der Fokus darauf liegen, verschiedene Optionen für die Nutzer verfügbar zu halten. Die Bedeutung des Bargelds sei in der öffentlichen Diskussion derzeit aber noch unterrepräsentiert. „Wir möchten die Perspektiven und Bedürfnisse verschiedenster gesellschaftlicher Gruppierungen hinsichtlich des Bargelds kennenlernen, um sie in unserer strategischen Ausrichtung künftig besser berücksichtigen zu können, erklärte Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank unter anderem zuständig für Bargeld, unbaren Zahlungsverkehr und den digitalen Euro.
Erhalt von Bargeld kein Selbstläufer
Bargeld trage sowohl zur gesellschaftlichen Teilhabe und persönlichen Unabhängigkeit einzelner Personen als auch zur Resilienz der Gesellschaft und der Zahlungssysteme insgesamt bei. Bestehende Tendenzen wie der Ausschluss von Barzahlungen wurden in den Gesprächen kritisch gesehen und eine mögliche Akzeptanzpflicht für Bargeld thematisiert. Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass der Erhalt von Bargeld kein Selbstläufer sei, sondern aktiven Einsatz erfordere. Die Bedeutung des Bargelds müsse nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch gegenüber den politisch Handelnden deutlicher herausgestellt werden.
Die Bundesbank hatte schon Anfang des Jahres drei unterschiedliche Szenarien für die Nutzung von Bargeld bis zum Jahr 2037 in der Studie „Bargeld der Zukunft“ skizziert. Der Dialog mit der Zivilgesellschaft erweitert die Erkenntnisse unserer Studie und reiht sich in die Aktivitäten der Bundesbank ein, um Bargeld weiter als ein attraktives, allgemein verfügbares und akzeptiertes Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel zu positionieren, erläuterte Balz.