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Zur rechten Zeit am richtigen Ort – reicht das?

Neue Ideen sind überall und jederzeit gefragt. Überall und jederzeit? Na ja. Trotzdem: Wer in einer Bank zur rechten Zeit am richtigen Ort eine neue Idee einbringt, kann damit rechnen, dass viele ihm/ihr zuhören. Nicht nur Banken leben von neuen Ideen, Fintechs sind gerade dazu „erfunden“ worden, um neue Ideen auszuprobieren und zu realisieren. Doch…


„Das Schwierigste ist nicht, neue Ideen zu entwickeln, sondern den alten zu entkommen.“ John Maynard Keynes (1883 – 1946), britischer Ökonom und Mathematiker

Neue Ideen sind überall und jederzeit gefragt. Überall und jederzeit? Na ja. Trotzdem: Wer in einer Bank zur rechten Zeit am richtigen Ort eine neue Idee einbringt, kann damit rechnen, dass viele ihm/ihr zuhören. Nicht nur Banken leben von neuen Ideen, Fintechs sind gerade dazu „erfunden“ worden, um neue Ideen auszuprobieren und zu realisieren.

Doch da kommt der britische Ökonom und Mathematiker John Maynard Keynes (1883 – 1946) ins Spiel, der gesagt hat: „Das Schwierigste ist nicht, neue Ideen zu entwickeln, sondern den alten zu entkommen.“ Und es scheint, als hätte der englische Wirtschaftsprofessor, dessen Buch „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ heute als eines der einflussreichsten ökonomischen Werke des 20. Jahrhunderts gilt, das gerade auch für die Finanzbranche gesagt.

Selbstredend haben Banken heute eigene Innovation Labs. Da sprudeln Ideen und Innovationen nur so hervor. Auch „Innovation Evangelists“ stehen nicht nur auf der Payroll von Google oder Apple, sondern mittlerweile auch auf der von deutschen Banken. Fintechs produzieren neue Ideen am laufenden Band oder versuchen mit aller Kraft die eine, große Idee als (neues) Geschäftsmodell zu etablieren. Und bekommen dafür in Finanzierungsrunden oft viele Millionen rübergeschoben.

Ideen und Innovationen in der Finanzbranche

Neue Ideen, wohin man schaut. Doch wie sieht in Banken und Versicherungen damit aus, den alten Ideen zu entkommen?  Dass dies der Finanzbranche bisher nicht recht gelungen ist, kann man schnell erkennen, wenn man ein bisschen bei Diskussionen und Definitionen über innovative Branchen oder Unternehmen lauscht.

Laut Statistischem Bundesamt (in der „Wirtschaftszweigklassifikation“ der amtlichen Statistik) gilt zum Beispiel als „innovativ“: die Herstellung von technischen Textilien, von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen, Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, die Maschinenbau- und Telekommunikationsbranche oder Dienstleistungen der Informationstechnologie. Und, Sie haben es sicher gleich bemerkt – obwohl die Liste hier nicht einmal vollständig wiedergegeben ist, die Finanzbranche ist nicht dabei.

Kein Wunder eigentlich. Banken sind ohne Zweifel kräftig dabei, fortlaufend neue Ideen zu entwickeln. Aber eine zündende Idee, wie gerade sie den alten entkommen können, hört man nur selten. Am ehesten noch von Fintechs. Weil die Hoffnung besteht, dass sie nicht nur neue Ideen entwickeln, sondern auch den alten entkommen können.

Von Thomas Friedenberger

Daily-Highlights: Sie möchten mehr von unseren Dailys? Dann lesen Sie hier mehr über die Gründung einer europäischen Traditionsbank oder erfahren Sie, was ein Innovation Evangelist eigentlich macht.

Tipp: Mehr zum Thema Innovation erfahren Sie auf dem BANKINGCLUB-Fachkongress INNOVATIONSforBANKS 2020.