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„Die nachhaltigste Bezahlkarte ist die rein digitale – im Smartphone“

Die nachhaltige Transformation lässt sich nur mit Innovationen bewältigen, ist sich Dr. Peter Robejsek von Mastercard Deutschland sicher. Im Interview spricht er über das Netzwerk als Hebel, grüneren Zahlungsverkehr und das neue Sustainability Innovation Lab in Stockholm.


Ein See in Form menschlicher Fußabdrücke inmitten eines üppigen Waldes als Metapher für den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Landschaft und die Natur im Allgemeinen, Nachhaltigkeit im Zahlungsverkehr
Petmal via Getty Images

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BANKINGNEWS: Nachhaltigkeit ist ein weiter Begriff. Im wirtschaftlichen Kontext werden die ESG-Kriterien als Maßstab herangezogen. Wie sieht das Verhältnis der drei „Teilbereiche“ in Ihrer Unternehmensphilosophie aus und wieso? 

Dr. Peter Robejsek: Die Maxime „doing well by doing good“ ist seit vielen Jahren Ausdruck unserer sozialen Verantwortung. Der Dreiklang aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ist fest in der Geschäftsstrategie von Mastercard verankert und wesentlicher Bestandteil unserer DNA. Es gilt diese Belange immer wieder neu gegeneinander abzuwägen und in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen. Denn wirtschaftlicher Erfolg, der Erhalt einer gesunden Umwelt und die sozialen Bedürfnisse der Menschen dürfen nicht im Widerspruch stehen. Ganz im Gegenteil: Wirtschaftlicher Erfolg fußt auf dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. 

Welche konkreten Maßnahmen ergreifen Sie, um diese Ziele zu erreichen und die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten? Hilft Ihnen auch Ihr globales Netzwerk, um die Transformation voranzutreiben? 

Jedes einzelne Wirtschaftsunternehmen kann bereits viel tun. Unser Netzwerk bietet zusätzlich einen riesigen Hebel. Wir sind in der Lage, unseren Partnern – rund 90 Millionen Handelsunternehmen und 20.000 Finanzinstituten – dabei zu helfen, gemeinsam an den großen Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten. Viele Partner unterstützen zum Beispiel unsere Priceless Planet Initiative, die sich verpflichtet hat, 100 Millionen Bäume bis zum Jahr 2025 zu pflanzen. Unser Beitrag ist dabei nicht nur die Aufforstung selbst. Mit Hilfe namhafter Forstexperten und Umweltschutzorganisationen stellen wir sicher, dass Aktivitäten dort gebündelt werden, wo sie nachweislich den höchsten Effekt zeigen. Über unser Netzwerk erreichen wir außerdem circa 3 Milliarden Karteninhaber weltweit. Wir ergreifen nicht nur Maßnahmen innerhalb des Unternehmens, sondern setzen uns auch für die Reduzierung der CO2-Emissionen in unseren Lieferketten ein.

„Nachhaltigkeit darf kein isolierter Punkt auf der Agenda sein

Hierbei gibt es aber auch noch eine andere Komponente: die Nachhaltigkeit „nach innen“. Wie wichtig sind Ihnen Umwelt- und Sozialbewusstsein bei Ihren Mitarbeitern und wie fördern Sie diese Werte im Unternehmen? 

Die ESG-Strategie muss in allen Unternehmensfunktionen und Bereichen verankert werden. Nachhaltigkeit darf kein isolierter Punkt auf der Agenda sein, sondern muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette in die täglichen Abläufe integriert werden. Ansätze wie nachhaltige Lieferketten, erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft müssen sich von Beginn an über alle drei Dimensionen erstrecken. Um das volle Potenzial zu entfalten und die Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele zu beschleunigen, haben wir die Vergütung aller Mitarbeiter an drei globale ESG-Prioritäten gekoppelt: CO2-Neutralität, finanzielle Inklusion und geschlechtsspezifische Lohngleichheit. Denn am Ende des Tages lebt das Thema von Menschen und jeder einzelne von uns ist mitverantwortlich für die Einhaltung unserer ESG-Verpflichtungen. Für unser konsequentes Nachhaltigkeits-Engagement haben auch drei Mal in Folge das Siegel „Exzellente Nachhaltigkeit“ des FAZ-Instituts erhalten. Dieses analysiert und bewertet in seiner Studie die Faktoren ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit von 19.000 Unternehmen. 

Letztes Jahr startete das Sustainability Innovation Lab am Standort Stockholm. Was sind die Ziele des Labs und was versprechen Sie sich gerade von diesem Standort?  

Wir müssen den Wandel selbst vorantreiben und mutig mit Innovationen auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren, damit alle Menschen in sozialer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht eine gerechte Chance auf eine gute Zukunft haben. Technologien können dazu beitragen, die Transformation schneller voranzutreiben und Ressourcen effizienter einzusetzen. Wir unterstützen unsere Partner bereits seit Jahren sehr erfolgreich in Digitalisierungsfragen mit einem Lab-Konzept. Da liegt es nahe, dieses Modell auch auf das Thema Nachhaltigkeit zu übertragen. In unserem neuen globalen Sustainability Innovation Lab in Stockholm helfen wir Kunden und Partnern, nachhaltige digitale Produkte und Lösungen zu entwickeln. Im Fokus der Forschung steht die Frage, auf welche Weise Technologien wie 5G, Quantum und Künstliche Intelligenz zur Bewältigung von Umweltproblemen beitragen und wie Lösungen für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Wertschöpfungsketten aussehen können. Dabei dienen Forschungsergebnisse des Stockholm Resilience Centre als wissenschaftliche Grundlage.  

Wir haben die Vergütung aller Mitarbeiter an drei globale ESG-Prioritäten gekoppelt

Wie lässt sich spezifisch der Zahlungsverkehr nachhaltiger gestalten? Welchen Beitrag können Banken hier leisten? 

Mit innovativen Lösungen wollen wir den Wandel hin zu einer nachhaltigeren digitalen Wirtschaft ermöglichen und beschleunigen. Die nachhaltigste Bezahlkarte ist die rein digitale – im Smartphone. Bereits seit Jahren unterstützen wir unsere Partner bei der Ausgabe digitaler Bezahlkarten. Natürlich sind physische Karten gegenwärtig nicht wegzudenken. Auch hier nutzen wir unser Netzwerk, um nachhaltige Veränderungen voranzutreiben. So haben wir beispielsweise die Greener Payments Partnership ins Leben gerufen, die es Banken ermöglicht, Karten aus umweltfreundlichen Materialien anzubieten. Denn umweltbewusster Leben kann auch schon bei der Wahl der Debit- oder Kreditkarte beginnen. In Deutschland bieten beispielsweise die Volksbanken Raiffeisenbanken und die GLS Bank Mastercard-Karten aus Maisstärke (PLA) beziehungsweise eine Holzkarte an.

Welche Lösungen bietet Mastercard an, um Kunden auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten? 

Wir alle können mit kleinen und großen Veränderungen nicht nur den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren, sondern auch bewusster konsumieren und so ein klares Statement für Nachhaltigkeit setzen. Viele sind sich dessen bewusst, wissen aber noch nicht genau, was sie tun und wo sie anfangen sollen. In unserer mit GfK durchgeführten Umfrage sagen 79 Prozent, dass es ihnen wichtig ist, dass Unternehmen im Hinblick auf den Klimawandel Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig wünschen sich 58 Prozent der Befragten mehr Informationen zu ihrem persönlichen CO2-Fußabdruck. Zusammen mit unseren Bankpartnern helfen wir Konsumenten, den Umweltweinfluss ihrer Ausgaben besser zu verstehen und anzupassen. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Fintech Doconomy hat Mastercard einen CO2-Rechner entwickelt. Damit verschaffen sich Verbrauchern eine Übersicht über CO2-Emissionen, die durch ihre Einkäufe in allen Ausgabenkategorien entstehen. Sie können damit bewusster Ausgabeentscheidungen treffen, den eigenen ökologische Fußabdruck nachverfolgen und reduzieren. Banken können den CO2-Rechner per API in ihre mobilen Apps oder die eigene Webseite integrieren und so ein nachhaltiges Denken und Handeln ihrer Kunden fördern.

Interview: Laura Kracht

Dr. Peter Robejsek

Mastercard Deutschland

Dr. Peter Robejsek, Country Manager Mastercard Deutschland.


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