th – Manfred Lautenschläger will auch bei einem noch niedrigeren Börsenkurs seine Anteile nicht an Swiss Life abgeben. Eine Fusion mit dem AWD, an dem die Swiss Life 96% hält, schließt er aus. Der Börsenkurs hilft indes nicht bei der Abwehr einer feindlichen Übernahme.
AWD übernimmt MLP noch nicht, aber der Anfang ist gemacht.
In der vergangenen Woche nutzte Carsten Maschmeyer eine Lücke im Gesetz, die so ähnlich seit ein paar Wochen auch Conti zu schaffen macht und ging einkaufen. Am Ende besaß er ca. 27% von MLP und reichte diese an Swiss Life weiter. In Zürich, Wiesloch und Hannover bedeutete dies Überstunden für die Presse- und Kommunikationsabteilungen. Die einen schrieben, es bleibt bei zwei Marken, die anderen es bleibt bei der Unabängigkeit. Eine Fusion mit dem angeblich freien Finanzdienstleister, der spätestens nach der Übernahme durch die Schweizer gar nicht mehr so unabhängig ist, kommt nicht in Frage. In der Folge verkündete auch der Hauptaktionär und Gründer von MLP, Manfred Lautenschläger, keine Anteile an den Rivalen AWD abgeben zu wollen. In einem Interview beim Radiosender SWR fällt es dem Zuhörer schwer, an der Aussage Lautenschlägers zu zweifeln. Auch nach seinem Tod, so ist es bestimmt, werden die Aktien an seine Stiftung übertragen. Dennoch ist das Ziel in Zürich, aber vor allem in Hannover klar: „Wir wollen den größten Finanzvertrieb der Welt mit zwei unabhängigen Marken bauen“, macht Maschmeyer deutlich. Nur, keine will ihm die die Zwei-Marken-Strategie so recht abnehmen. Vor dem größten Finanzvertrieb der Welt steht zudem der größte Finanzvertrieb in Deutschland. Der hat knapp 300 Mio. mehr an Provisionserlösen, fünf mal so viele Vertreter und doppelt so viele Kunden und schliesslich auch noch einen Buchstaben mehr in der Abkürzung: DVAG.
Bleibt die Frage, wie lange MLP die Strategie des Fels in der Finanzdienstleistungsbrandung beibehalten kann. Im Jahr 2000 lag der Kurs der MLP-Aktie bei über 160 Euro und pendelt seit einem Jahr zwischen 14 und 8 Euro.
Aber auch der Kurs der Swiss Life bekommt in den letzten Tagen eine Delle, denn die Aktionäre glauben nicht an das Märchen von der Fusion von AWD und MLP. Wäre es doch die Fusion von zwei unterschiedlichen Kulturen, die es wohl unterschiedlicher in Deutschland in der gleichen Branche nicht anzutreffen gibt.
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