Geldwäsche nächste Baustelle?

Die juristische Abteilung der Deutschen Bank kann sich wahrlich nicht über eine geringe Beschäftigungsquote beklagen. Neben der Kirch-Affäre und dem Libor-Skandal ist nun der Verdacht der Geldwäsche in Russland hinzugekommen. Das kann teuer werden. Das Kreditinstitut selbst betont immer wieder, dass man bereits interne Ermittlungen eingeleitet habe. Wenn sich diese Handhabe und der Zuwachs von…


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Die juristische Abteilung der Deutschen Bank kann sich wahrlich nicht über eine geringe Beschäftigungsquote beklagen. Neben der Kirch-Affäre und dem Libor-Skandal ist nun der Verdacht der Geldwäsche in Russland hinzugekommen. Das kann teuer werden. Das Kreditinstitut selbst betont immer wieder, dass man bereits interne Ermittlungen eingeleitet habe. Wenn sich diese Handhabe und der Zuwachs von gesetzlichen Streitigkeiten fortsetzen, sollte die Deutsche Bank bald ihr Personal aufstocken, um diese Ermittlungen überhaupt stemmen zu können. Ein Zwischenruf.

Die Geschichte könnte nicht „internationaler“ sein: Es geht um einen Geldwäsche-Skandal, in welchen Niederlassungen der Deutschen Bank in Russland und England involviert sind. Und nun schaltet sich auch noch das US-Justizministerium ein. Letztere sehen sich zu einem Einschreiten genötigt, da der US-Dollar eine Rolle bei fragwürdigen Transaktionen spielte. Laut dem Handelsblatt konnten so an russischen Börsen Wertpapiere mit Rubeln erkauft werden, die paradoxerweise unmittelbar zur gleichen Zeit in London als Pfund bzw. US-Dollar bereits wieder verkauft wurden. Das hat alles einen sehr faden Beigeschmack.

1,2 Milliarden Euro anderweitig investieren

Droht etwa erneut eine unschöne Geldbuße? Auf der Straße fragen sich die Leute, wie ein so renommiertes Haus wie die Deutsche Bank so dermaßen häufig negative Schlagzeilen verursachen kann. Es wäre wohl im Sinne der gesamten Branche und nicht nur im Sinne der größten Privatbank in Deutschlands, dass sich die Prozessakte des Hauses langsam schließt. Als Großer hat man auch immer eine Vorbildfunktion. Was hierbei die von offizieller Seite oft erwähnten internen Ermittler nicht zu Tage fördern, das prangern dann andere an. Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn die Deutsche Bank die finanziellen Mittel für offene Rechtsstreitigkeiten – derzeit 1,2 Milliarden Euro – im Sinne eines wirklichen Kulturwandels, in die Aus- und Weiterbildung einer neuen Vertriebs- und Marketingstruktur investieren würde? Denn an dieser Stelle hapert es ungemein.