Murphys Gesetz

Wenn etwas schief gehen könnte, dann geht es auch schief. Sie kennen die Situation, Sie stellen sich an die kürzeste Schlange an der Supermarktkasse an, doch alle anderen Kunden ziehen in Lichtgeschwindigkeit an Ihnen vorbei, weil sich in Ihrer Schlange die Verzögerungsfälle häufen (Kassenrolle leer, Preisschild fehlt und alle wollen mit Kreditkarte bezahlen). Murphys Gesetz…


Wenn etwas schief gehen könnte, dann geht es auch schief.

Sie kennen die Situation, Sie stellen sich an die kürzeste Schlange an der Supermarktkasse an, doch alle anderen Kunden ziehen in Lichtgeschwindigkeit an Ihnen vorbei, weil sich in Ihrer Schlange die Verzögerungsfälle häufen (Kassenrolle leer, Preisschild fehlt und alle wollen mit Kreditkarte bezahlen). Murphys Gesetz halt.
Dieses Gesetz scheint derzeit unsere Branche erreicht zu haben. Die Finanzkrise hat unsere Branche nicht unbedingt ins beste Licht gerückt und die Veröffentlichung von Studien über das Ansehen eines Investmentbankers häufen sich (bad news are good news). Gegen Banken zu sein, Banken kontrollieren und regelementieren zu wollen, ist derzeit angesagt und für den amerikanischen Präsidenten eine seiner Strategien, die derzeit schlechten Umfrageergebnisse wieder aufzupolieren.
Andere nutzen die Situation für Quote und bringen die eigene Story und den Streit mit Bank und Vermögensberatung ins Fernsehen. Es reicht sogar für einen ARD-Zweiteiler. Und eine flankierende Diskussion bei Hart aber fair.
Hätten wir mit all dem nicht schon genug zu tun, bringen uns dann auch 1,68 Quadratzentimeter Computerchip und das Jahr 2010 in alle Medien. Auch die, die mit Finanzthemen gar nichts am Hut haben. Wie bereits geschrieben : Bad news are good news, es zählt nur die Quote. Es reicht bis in Computerzeitungen, in denen der Hacker-Angriff gegen den Chip mit einer Rolle Klebestreifen erklärt wird. Computer-Hacking 1.0.
Sogar die Politik nutzt die Gunst der Stunde und erhebt den Zeigefinger gegen die Banken. Sorgfallspflicht verletzt, heisst es schnell. Auch hier gilt, wer sich nicht auf die Seite gegen Banken schlägt, verliert.
Und hätten wir durch die gescheiterte Übernahme der Dresdner Bank durch einen großen Versicherungskonzern nicht alle schon genug über das Märchen des gemeinsamen Finanzmarktes und gleicher Interessen gelernt, holt die Versicherungsindustrie jetzt zum nächsten medienwirksamen Schlag aus: Klage gegen die Bundesbank. Talanx will die Kontoeröffnung bei der Bundesbank erzwingen. Konto ja, Kontrolle nein, wäre eine mögliche Schlagzeile, denn eine Kontrolle durch die Bundesbank statt der derzeitigen Kontrolle durch die BaFin lehnt die Versicherungswirtschaft ab.
Wie man es macht, man macht es in diesen Tagen falsch. Ganz so wie mit der Wahl der Kassenschlange. Dabei wäre uns nun wirklich zu wünschen, dass wir Ruhe in unsere Branche bekommen und uns den Themen widmen können, die uns, unsere Kunden und unsere Wirtschaft wieder nach vorne bringen.