Wenn in der Wirtschaft jemand zu Unrecht zu viel Geld verdient, wird es wohl ein Banker sein. Oder?
Als vor einigen Tagen 690 deutsche Führungskräfte in einer repräsentativen Forsaumfrage gefragt wurden, ob man die Bonuszahlungen von Bankern deckeln sollte, stimmten dem zwei Drittel zu. Eine Deckelung in der restlichen Wirtschaft – oh Wunder – hielten 56 Prozent der Befragten nicht für erforderlich. Es sind halt immer die anderen, die Verfehlungen begehen, zu tief in die Unternehmenskasse greifen oder Steuern hinterziehen.
Und so verdient der Chef des Autobauern Volkswagen schlappe 17 Millionen Euro. Inklusive ungedeckeltem Bonus. Auch die Top-Manager in der Pharmaindustrie und bei den Versorgern liegen mit ihren Gehältern weit vorne. Die Finanzbranche liegt heute nur noch im Mittelfeld. Und dass auch die Autoriesen in der Krise mit Steuern gerettet wurden, haben die meisten heute vergessen.
Im Grunde verdient jeder Mitarbeiter sein Geld aus den Erlösen mit Kunden. Sind genug Autos verkauft, kann ich mir auch 17 Millionen gönnen. Wenn die Werbe-, Ticket und Lizenzeinnahmen in einem Fußballclub fließen gibt es für Spieler und Manager genügend zu verdienen. Hier regen sich die Fans aber nur mäßig darüber auf, was mit Ihren Ticketgebühren passiert. Beim Banker ist dies anders. Hier vermutet der Kunde eine hohe Korrelation zwischen dem Gehalt des Bankers und der mickrigen Rendite auf sein Tagesgeld. Unser Gehalt mindert die Kundenrendite oder erhöht seine Kreditzinsen. Skandal! Zudem beherrscht nach wie vor das Thema Rettung der Banken mit Steuergeldern die Medien, dass die Banken sich mit Staatsanleihen überschuldet haben, ist der breiten Masse schwer verständlich zu machen.
Es sind halt immer die anderen. Und so wird die Diskussion über die gerechte oder ungerechte Höhe von Managergehältern wohl auch in Zukunft nicht versiegen. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Steuern dem Gemeinwohl zukommen…
Foto von Judy Martin – www.istockphoto.de
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