Wie schlecht es um das Wissen der Deutschen zum Thema Versicherungen bestellt ist, zeigt eine Studie des IMWF Instituts für Management- und Wirtschafsforschung im Auftrag der Hannoverschen Lebensversicherung.
Was ist eigentlich eine Rentenlücke? Rund 40 Prozent der insgesamt 1052 Probanden konnten diese Frage nicht beantworten. Ältere Personen zwischen 50 und 60 Jahren sind wohl am besten informiert (76 Prozent). Drei von vier Befragten aus dem Personenkreis der 50 bis 60-jährigen wussten über das Thema Altersvorsorge Bescheid. Berufseinsteiger und Frauen hingegen schnitten besonders schlecht ab. So wusste lediglich die Hälfte aller Frauen was die Rentenlücke ist. Ein Viertel von ihnen war nicht in der Lage ein Urteil darüber abzugeben, welchen Einfluss Inflation auf die Kaufkraft im Rentenalter hat. Bei den 18-29-jährigen waren es sogar 39 Prozent. Zum Begriff Rentenlücke konnten ebenfalls 42 Prozent der jungen Leute keine Auskunft geben.
„Es zeigt sich, dass die Personengruppen, die auf eine zusätzliche private Vorsorge in besonderem Maße angewiesen sind, am wenigsten Bescheid wissen“, sagt Senem Turhan, Vorsorgeexpertin bei der Hannoverschen. Hier besteht wohl dringend Aufklärungsbedarf seitens Politik, Verbraucherschützern, Finanzexperten und Versicherern. In Anbetracht sinkender Leistungen der gesetzlichen Rente und wachsender Altersarmut, gerade bei Frauen, ist es für beinahe jeden unerlässlich auf private Vorsorge zu setzen. Gerade mal das Existenzniveau lässt sich mit der gesetzlichen Vorsorge noch abdecken – die Rentenlücke entsteht sodann aus der Diskrepanz zwischen staatlicher Rente und dem tatsächlichen Kapitalbedarf. Eine Vorsorge die den individuellen Bedürfnissen entspricht gibt es für jeden, egal wie alt man ist oder in welcher Lebenssituation man sich gerade befindet.
„Die Möglichkeiten, sich über Vorsorgemöglichkeiten zu informieren, sind so vielfältig wie nie“, meint Turhan. Vielleicht ist es aber auch gerade diese Vielfalt, welche die Verbraucher überfordert. Förderlich mag etwa eine unabhängige, nicht kommerzielle Website sein, auf der grundlegende Informationen über die Arten von Rentenvorsorge bereitgestellt werden. Opportun wäre es neben diesem Thema auch Orientierung über Sach- und Krankenversicherungen zu geben. Ein nach Alter und Lebenslage gestalteter Leitfaden würde zusätzliche Hilfestellung bieten und die Übersichtlichkeit optimieren.
Die Verbraucherzentrale Hamburg weist auf ihrer Website neben den wichtigsten Versicherungen zum Beispiel über weniger notwendige Versicherungen hin, wie eine Rechtsschutzversicherung oder eine Glasversicherung. Zudem warnt die Verbraucherzentrale vor Kapitallebens- und Rentenversicherungen, die als Form des Sparvertrags nur für die Wenigsten geeignet sind. Im Einzelfall muss natürlich geprüft werden was tatsächlich benötigt wird. Eine kritische Betrachtungsweise dient am Ende Versicherer und Versicherten: Verbraucher sollen schließlich zufrieden sein und sich rundum versorgt fühlen, nicht am Sinn und Zweck ihrer Versicherung zweifeln.
Foto von Shawn Gearhart – www.istockphoto.de
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