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Hauskauf, aber sicher – die wichtigsten Immobilienversicherungen in Deutschland und der Schweiz

Die perfekte Immobilie ist gefunden, die Finanzierung steht, das Nächste, worum man sich kümmern sollte, ist der notwendige Versicherungsschutz. Denn ob eine Immobilie als Eigenheim genutzt oder vermietet wird, die passenden Versicherungen sind unerlässlich. Dabei gilt es individuell abzuwägen. Zu viele Policen können die Versicherungskosten unnötig erhöhen. Eine zu niedrig angesetzte Versicherungssumme kann hingegen zu…


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guvendemir via Getty Images

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Gebäudeversicherung 

Die Gebäudeversicherung zählt zu den sogenannten Sachversicherungen. Sie wird von Eigentümern von Wohn- und Geschäftsgebäuden abgeschlossen. Dabei deckt die Gebäudeversicherung Schäden durch Feuer, Sturm oder Wasser ab und umfasst Destruktionen an der Struktur des Gebäudes und seinen festen Bestandteilen wie Dach, Wänden, Fundament und Installationsleitungen. Die Kosten der Gebäudeversicherung hängen von verschiedenen Faktoren wie der Art des Gebäudes, dem Alter, dem Zustand und der Lage ab. Auch kann es unterschiedliche Tarife und Deckungen geben, je nach Versicherungsanbieter und Bedürfnissen und Ansprüchen des Eigentümers. 

Ist die Gebäudeversicherung Pflicht? 

In Deutschland ist der Abschluss einer Gebäudeversicherung für Hausbesitzer nicht verpflichtend. Bis 1994 war eine Feuerversicherung gesetzlich vorgeschrieben, doch auch diese Police ist mittlerweile freiwillig. Allerdings wird die Gebäudeversicherung in Deutschland oft indirekt zur Pflicht. Denn im Rahmen der Finanzierung durch eine Bank wird meist eine Gebäudeversicherung zur Voraussetzung für den Kreditabschluss. In der Schweiz hingegen ist die Gebäudeversicherung in allen Kantonen außer Genf, Tessin und Wallis sowie Appenzell-Innerrhoden, ohne den Bezirk Oberegg, obligatorisch. Eine staatliche Monopolversicherung versichert hier die Immobilien. 

Es empfiehlt sich jedoch, auch dann eine Gebäudeversicherung abzuschließen, wenn diese nicht vom Gesetzgeber verlangt wird. An der Gebäudeversicherung zu sparen, hieße sparen am falschen Ende. Denn die versicherten Ereignisse können Schäden mit enormen finanziellen Folgen verursachen. 

Hausratversicherung 

Während die Gebäudeversicherung Schäden an der Immobilie selbst abdeckt, wird mit einer Hausratversicherung der bewegliche Inhalt des Gebäudes versichert. Dabei übernimmt die Hausratversicherung Kosten, die durch Schäden aufgrund von Feuer, Wasser, Schnee, Einbruch, Diebstahl, Raub oder Vandalismus an Einrichtungsgegenständen, elektronischen Geräten und anderen Gegenständen im Haus entstehen. Die Hausratversicherung kann in der Regel durch individuelle Leistungen ergänzt werden. 

In Deutschland gehört diese Versicherung nicht zu den verpflichtenden Versicherungen und auch in der Schweiz ist sie nur in einigen Kantonen obligatorisch. Dennoch gehört auch die Hausratversicherung zu den empfohlenen Versicherungen. Denn selbst, wer wenig besitzt, hat meist zumindest einige teurere Gegenstände in seiner Wohnung, die im Schadensfall hohe Kosten bei einer Neuanschaffung verursachen. 

Die Kosten für eine Hausratversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Um den Wert des Hausrats realistisch zu ermitteln, bietet es sich an, eine Inventarliste zu erstellen, auf der alle zum Hausrat gehörenden Gegenstände mit ihrem Wert eingetragen werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, Rechnungen und Quittungen für den Kauf von Hausratsgegenständen aufzuheben, um diese im Schadensfall beim Versicherer einreichen zu können. 

Haftpflichtversicherung 

Hausbesitzer sollten darauf achten, dass im Rahmen ihrer Haftpflichtversicherung auch Schäden abgedeckt sind, die mit dem Immobilienbesitz in Zusammenhang stehen. Eine Haftpflichtversicherung für Hausbesitzer versichert beispielsweise Schäden, die entstehen, wenn der Gehweg vor dem Haus nicht geräumt wurde und jemand ausrutscht. Und wer seine Immobilie mit Öl heizt, sollte darauf achten, dass seine Haftpflichtversicherung auch Gewässerschäden abdeckt. 

Zudem schützt die Haftpflichtversicherung vor ungerechtfertigt gestellten Schadenersatzansprüchen. Denn der Versicherer wird im Schadensfall prüfen, ob Forderungen gerechtfertigt sind oder ob ein Unglück von der Person, die den Anspruch erhebt, nicht doch selbst verursacht war. 

Bei einer Haftpflichtversicherung sind minderjährige, unverheiratete Kinder und Ehepartner in der Regel mitversichert. 

Rechtsschutzversicherungen für Immobilienbesitzer 

Wer seine Immobilie nicht selbst bewohnt, sondern vermietet, sollte auch eine Vermieterrechtsschutzversicherung abschließen. Denn nicht selten kann es im Rahmen eines Mietverhältnisses zu Streitigkeiten kommen, die schnell teuer werden, wenn sie vor Gericht enden. Eine Rechtsschutzversicherung sollte daher für Vermieter auch in solchen Fällen greifen. Die Rechtsschutzversicherung für Vermieter wird dabei meist als Baustein einer regulären Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Ein weiterer sinnvoller Baustein der Rechtsschutzversicherung für Immobilienbesitzer kann der Immobilienrechtsschutz sein. Dieser greift auch beispielsweise bei Streitigkeiten mit dem Nachbarn um die Grundstücksgrenze und in ähnlichen Fällen. 

Versicherungen in Kombination 

Für einen sinnvollen, individuellen und umfassenden Versicherungsschutz ist es empfehlenswert, eine Beratung durch einen Experten in Anspruch zu nehmen und Versicherungsangebote zu vergleichen. Oft ist es eine gute Idee, bestimmte Versicherungen miteinander zu kombinieren und ein Versicherungspaket zusammenzustellen, um ein besonders günstiges Angebot zu erhalten. 

Dr. Markus Würfel  

Dr. Markus Würfel ist Rechtsanwalt in Stuttgart und hat bereits einige Beiträge zum Thema Recht veröffentlicht.