Wer die Wahl hat, hat die Qual

Über 200 Vergleichsportale gibt es heute bereits. Das macht es für Kunden auf der einen und Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern auf der anderen Seite nicht einfacher zusammen zu kommen. Viele Jahre nach dem Start der ersten Vergleichsportale gibt es daher heute schon Vergleichsportale, die Vergleichsportale bewerten und miteinander vergleichen. Ob es hilft? Hier und da…


Über 200 Vergleichsportale gibt es heute bereits. Das macht es für Kunden auf der einen und Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern auf der anderen Seite nicht einfacher zusammen zu kommen.

Viele Jahre nach dem Start der ersten Vergleichsportale gibt es daher heute schon Vergleichsportale, die Vergleichsportale bewerten und miteinander vergleichen. Ob es hilft? Hier und da kann es sich schon mal lohnen hinter die Kulissen zu schauen. Mit Transparo ist gerade sogar ein Portal vom Markt verschwunden und von Verivox übernommen worden. Transparo war aber kein reines Vergleichsportal. Die Plattform war zugleich Makler und hat für die Vermittlung Provisionen erhalten. Diese flossen dann an deren Inhaber, allesamt Versicherungen.

Gute Informationen sind nicht leicht zu beschaffen
Selten kommen Kunden heute noch in eine Bankfiliale, wenn dann sind sie gut informiert. Gute und vor allem neutrale Informationen sind indes für Kunden nicht leicht zu beschaffen. Geht es nur um den billigsten Kreditzins oder die meisten Zinsen für ein Tagesgeld, wäre mit einem Vergleichsportal schnell geholfen. Aber auch nur dann, wenn die besten Angebote tagaktuell erfasst sind. Eine Anforderung, die nicht alle Portale zu leisten vermögen.

Den größten Umsatz erzielen Banken in der Filiale
Jeder zweite Befragte einer Studie zum Thema Vergleichsportale hat im Jahr 2013 ein solches Portal angesteuert. 25 Prozent der Befragten haben danach jedoch das persönliche Gespräch gesucht. Die Zahl der Filialen geht zurück, die durchschnittlichen Besucherzahlen von Kunden sind nicht mehr erwähnenswert. Aber den größten Umsatzanteil erwirtschaften Banken immer noch in Filialen. Damit wird klar, dass die Kombination aus „gefunden werden“ und „kompetenter“ vor Ort Beratung noch immer einen strategischen Vorteil für die Filialbank ausmacht. Keine Frage. Darauf dürfen sich Banken nicht ausruhen, sondern sollten diesen Vorteil sinnvoll ausbauen.

Mund-zu-Mund-Propaganda ist am effektivsten
Am liebsten vertrauen Kunden andern Kunden. Auch wenn diese in der Regel Fremde sind. Dass dies nicht nur für Rotwein und Bücher zutrifft, zeigt das rege Interesse der Kunden am „CityContest“. Im Portal „Meine Bank vor Ort“ werden die Ergebnisse seit 2010 präsentiert. Nutzer der Plattform können die eigene Bank direkt über das Portal bewerten. Somit liegt der Fokus nicht alleine auf der Darstellung der CityContest-Ergebnisse (objektive Qualität), sondern auch auf den mittlerweile fast 75.000 Kundenbefragungen (subjektive Qualität). Deshalb habe ich die Möglichkeit eine Filiale in meiner Region sowohl anhand dieser Testergebnisse als auch anhand der Kundenbefragungen auswählen.
Wenn potenzielle Kunden im Netz eh gezielt Vergleichsportale ansteuern, bleibt Banken beinahe nichts anderes übrig, als über diese Portale sichtbar zu werden.

Den größten Umsatz erzielen Banken in der Filiale
Wenn sie im Netzt aber nicht dem permanenten Preiskampf unterlegen sein wollen, so ist die Ergänzung des Suchergebnisses mit persönlicher Beratung eine Strategie die nicht vernachlässigt werden sollte. Es wäre sogar – allen Filialkritikern zum Trotz – denkbar, dass eine Bank wieder gezielt die Besuche der eigenen Berater erhöhen kann und ob dies immer in einer Filiale sein muss, darf ja auch dahin gestellt bleiben.

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