Geldwäsche: NatWest bekennt sich schuldig
Plump gesagt: Was schmutzig wird, muss gewaschen werden. Beim Thema Geldwäsche kommen die Assoziationen schnell hoch: Drogenhandel, illegale Prostitution, Waffenhandel. Mit illegal erwirtschaftetem Geld, welches im regulären Wirtschaftskreislauf Deckung sucht, möchte niemand verknüpft werden. So erging es auch der National Westminster Bank (NatWest), bis sie sich zu ihrer Schuld bekannten. Der Schuldspruch für Beihilfe zur Geldwäsche verlangt dem Geldinstitut nun bis zu 240 Millionen Pfund ab.

Das Ausmaß des Skandals schlägt hohe Wellen, denn zum ersten Mal steht eine britische Bank aufgrund von Geldwäsche unter Anklage. Betroffen ist nun die bereits vorher angeschlagene NatWest. Zu Zeiten der Finanzkrise konnte sie nur der Staat vor der Pleite retten mit einem Zuschuss von 45 Milliarden Pfund. Seither im Staatsbesitz, sieht sich die NatWest mit Ertragssteigerungen herausgefordert.
Höhepunkt der Einschleusung: 1,8 Millionen Pfund pro Tag
Bei dem Geldwäsche-Akteur handelt es sich um Fowler Oldfield, einer etablierten Juwelierkette, welche einen erwarteten Jahresumsatz von 15 Millionen angekündigt hatte. Tatsächlich hinterlegte der Kunde jedoch ein Vermögen von insgesamt 365 Millionen Pfund. Davon waren 264 Millionen Bargeldeinlagen, obwohl bekannt war, dass die Bank diese ablehnte.
Die Situation spitzte sich zwischenzeitlich so zu, dass täglich bis zu 1,8 Millionen eingeschleust wurden – teilweise angeliefert in Plastiktüten. Seit 2016 ist besagtes Vermögen unter Beschlag genommen und die Unternehmung eingestellt. Doch das Versagen der NatWest, verdächtige Aktivitäten zu überprüfen und zu unterbinden, ist unbestreitbar.
Schuldbekenntnis mildert Strafe
„Wir bedauern zutiefst, dass NatWest keine angemessene Überwachung in Kraft hatte und daher die Geldwäsche durch einen unserer Kunden zwischen 2012 und 2016 nicht verhindert hat“, so die Unternehmenschefin Alison Rose. Für große Finanzinstitute ist es ratsam, auf schuldig zu plädieren, denn obwohl man dadurch die eigene Betriebslizenz für den US-Markt riskiert, ist die allgemeine Strafmilderung nicht unerheblich. Auf diese Weise bleibt die britische Banklizenz unbeschadet. Hinzu kommt, dass es nicht im Sinne der britischen Finanzaufsicht ist, eine system-relevante und verstaatlichte Bank zu destabilisieren.
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