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Kryptotrading – Die besten Strategien für den Handel mit Kryptowährungen

Herausgeber: Sascha Huber Preis: 29,99€ Umfang: 240 Seiten Verlag: FinanzBuch Verlag


Kryptotrading Rezension Bitcoin

„We need banking, but we don’t need banks.” Viele Jahre nachdem Bill Gates diese Meinung kundgetan hat, erscheint sein Statement vor einem ganz neuen Hintergrund valide. Mit fortschrittlicher Digitalisierung ist das Thema Kryptowährung zwar noch recht neu, allerdings schon nicht mehr wegzudenken, auch als – nicht ganz unumstritten – profitable Geldanlage. Allen voran wird häufig Bitcoin als die „Mutter aller Kryptowährungen“ angeführt. So auch von Autor Sascha Huber. Denn Bitcoin hat in der vergangenen Dekade einen immensen Wertanstieg erlebt und seither für große Vermögen gesorgt.

In seinem Buch „Kryptotrading“ widmet er sich dem Handel mit Kryptowährungen und berät die Leser mit bewährten Strategien, um gewinnbringende Investitionen zu platzieren. Dabei zeichnet sich schnell ab, welches Publikum Huber adressiert:  Die Ansprache gilt tendenziell Neueinsteigern, die sich von dem Buch Basiswissen in die Materie erhoffen. Somit setzt der Autor auf Grundverständnis, statt auf analytische Fachexpertise.

Auffällig ist außerdem, dass er die Autor-Leser-Beziehung über eine persönliche Kommunikationsebene zu stärken versucht. Die direkte Anrede zielt auf eine komfortable Atmosphäre ab und zeichnet unmittelbar ein Bild, in dem sich die Leser von Huber an die Hand nehmen und durch die Buchinhalte leiten lassen.

Digitalisierung des Geldes

Die thematische Herangehensweise wirkt in ihrer Chronologie gut durchdacht. Die beginnende Frage „Was ist Geld?“ stellt das Fundament des Gegenstandes dar. Darauf aufbauend geht der Autor auf die technischen Grundlagen von Kryptowährungen, Praxisbeispiele und schließlich Chancen und Risiken des Kryptohandels ein. Dabei sind die meisten der Kapitel auf den Punkt gebracht und nicht zu tief gegraben.

Huber legt außerdem Wert auf etymologische Begriffserklärungen. Das mildert häufig den Abstraktionsgrad und sorgt für eine bessere Zugänglichkeit. Der wohl “körperloseste” Abschnitt ist die Vorstellung der Top Ten Kryptowährungen. Dies ist das einzige Kapitel, in dem Grafiken und Bullet Points aufgeführt sind – die komplexe Theorie der Technologie wird nahbarer und der Lesefluss erleichtert.

Außerdem gibt der Autor Ratschläge für alle, die in Kryptowährungen investieren wollen. Um Strategieoptionen zu konkretisieren, klärt Huber über die aussichtsreichsten Investitionszeitpunkte und Taktiken auf. Seine Perspektive ist dabei klar auf den deutschen Raum und auf die aktuelle Zeit fokussiert, lässt er doch die Pandemie in seine Kalkulation einfließen.

Einen Großteil seines Buches nimmt die Einschätzung von Chancen und Risiken ein, die Huber mit unterschiedlichen Schwerpunkten beleuchtet. Darin zeigt er sich bemüht, die kryptische Marktdynamik allseitig darzulegen. Die Warnung vor Ineffizienzen der Märkte durch Über- und Untertreibungen, also Wertschwankungen, welche die Masse an Kryptowährungen stark sieben, findet ebenso ihre Abhandlung.

Mit Kryptowährung zum Reichtum

Huber scheut sich nicht davor, neutralen Boden zu verlassen und berichtet von eigenen Erfahrungen und teilt seine Einstellung offen mit. Demnach zeigt er sich durchaus den Nachteilen der fehlenden Regulierung bewusst: Handelsunterbrechungen werden dadurch erschwert, simultan verschafft es der Marktmanipulation sehr einfache Wege. Nichtsdestotrotz schwört er auf die Funktionsfähigkeit des freien Marktes und ist von dessen Selbstheilungskräften überzeugt. Als Kondition für Erfolg nennt er im gleichen Zuge die Unabdingbarkeit einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit dem Thema Kryptowährung – „wobei dieses Buch hoffentlich eine gute Grundlage dafür bietet“.

Einige Leser könnten jedoch über einige Formulierungen stolpern, die Huber wiederholt zur Äußerung bringt. „Nur wenn Sie das, was ich lang und breit erläutert habe, wirklich verinnerlichen, werden Sie meines Erachtens die Chance haben, mit Kryptowährungen reich zu werden!“. Die Wortwahl scheint hier etwas reißerisch und könnte unterschiedlich wahrgenommen werden.

Zum einen ist „reich“ ein missverständlicher Begriff, dem es an Präzision und Sachlichkeit fehlt. Des Weiteren wagt Huber hiermit eine gewisse Unterstellung gegenüber seiner Leserschaft und deren Motivation, das Buch zu lesen. Mit dieser Attitüde animiert er Leser und Leserin zur Aktion, ihre Chance „auf das nächste Amazon“ zu sichern. Es stellt sich die Frage, was er seinen Rezipienten verspricht.

Alles in allem lässt sich Hubers Buch als gutes “Portal” in die Kryptowelt verstehen. Wer sich für Kryptowährungen und deren Trading interessiert, verfügt damit über einen guten Grundstock. Ob es genügt, um zum Reichtum zu gelangen? Das wird wohl jeder für sich selbst ausprobieren müssen.

Tipp: Sie möchten mehr Rezensionen lesen? Dann lesen Sie hier eine Rezension zu „Künstliche Intelligenz in der Anwendung“.