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Kein Stillstand bei Libra

2019 hatte Facebook mit seiner digitalen Währung Libra Großes vor. Kurz darauf geriet das Projekt ins Stocken. Wie steht es heute um Libra?


Was ist eigentlich aus der Libra Association geworden?

Sie soll die nächste große digitale Währung und der nächste große Schritt in Facebooks Unternehmensgeschichte werden: Libra. Sie sollte mit unterschiedlichen Währungen weltweit gekauft werden können, abgesichert durch verschiedene Währungen und Staatsanleihen.

So äußerte sich auch Oscar Jazdowski, Co-General Manager der Silicon Valley Bank Germany, im BANKINGNEWS-Interview, in der Frühphase zu Libra und sagte, dass der Start von Facebooks Kryptowährung Libra sehr spannend zu beobachten sein werde.

Nachdem das Projekt dann 2019 ins Stocken geriet, entschied man sich im Folgejahr für den Neustart. Seitdem hat sich einiges bei der Libra Association und ihrer digitalen Währung getan – im positiv wie negativ.

Insgesamt acht der ursprünglich 28 Mitglieder hat die Libra Association im Lauf der Zeit verloren – darunter der Online-Bezahldienst Paypal sowie die beiden großen Unternehmen für Zahlungskarten Visa und Mastercard.

Im Januar 2020 verließ der Telekommunikationsriese Vodafone als letztes großes Unternehmen die Vereinigung. Doch Libra hatte in dieser Zeit nicht nur Abgänge zu verzeichnen. Im Mai 2020 traten die Temasek, Paradigm und Slow Ventures der Vereinigung bei und unterstützen das Projekt im Bereich Investment. Zuletzt kam im September 2020 Blockchain Capital als neuestes Mitglied hinzu.

Libra-Weiterentwicklung schreitet voran

Abgesehen von verschiedenen personellen Ernennungen innerhalb der Libra Association ist es ruhig um die Vereinigung geworden. Zuletzt wurde der ehemalige Group General Manager der HSBC, Ian Jenkins, zum neuen Chief Financial Officer und Chief Risk Officer ernannt.

Nach Angaben der Association habe man die Zeit seit Beginn des Projekts im Juni 2019 genutzt, um sich intensiv mit verschiedenen Interessengruppen auseinanderzusetzen und das erhaltene Feedback in die Weiterentwicklung des Projekts einfließen zu lassen.

Darüber hinaus habe man die Sicherheit des Libra-Payment-Systems erhöht, um Geldwäsche und anderen Betrugsmaschen besser vorbeugen zu können. Die Betriebskosten für diese und weitere Schritte innerhalb des Projekts werden inzwischen gänzlich von seinen Mitgliedern getragen.

Der vorerst letzte große Meilenstein wurde im April 2020 erreicht, als sich Libra für eine Zahlungsmittelbewilligung bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) bewarb. Der Antrag wird derzeit noch überprüft. Es mag zwar ruhiger um das Projekt geworden sein, doch es steht noch lange nicht still. Wohin die Reise geht, bleibt wohl nur abzuwarten.

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