Wenn soziale Wirkung die eigentliche Rendite ist

Nachhaltigkeit ganzheitlich begreifen: Das möchte die HypoVereinsbank. Stephanie Kraus-Nijboer berichtet, wie sich das Kreditinstitut neben dem Klimaschutz vor allem für die Bewältigung sozialer Herausforderungen engagiert und damit nachhaltig mehr für alle Seiten schafft.


ESG – diese drei Buchstaben verändern derzeit die Wirtschaft. Sie stehen für Environmental, Social and Governance, zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Es geht also um die nachhaltige Transformation der Gesamtwirtschaft. Die öffentliche Wahrnehmung wird dabei dominiert vom Thema Klimaschutz.

Auch bei der HypoVereinsbank, ein Unternehmen der UniCredit-Gruppe, spielt der Klimaschutz eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig leistet die Bank einen aktiven Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Insbesondere mit Social Impact Banking legt sie den Fokus auf soziale Wirkung im Sinne messbarer Verbesserung der Lebenssituation vulnerabler Gruppen in Deutschland.

Positive soziale Wirkung

Das Social Impact Banking der HypoVereinsbank umfasst zwei Bereiche. Zum einen „Social Impact Financing“, mit dem die Bank konkret Investitionen in Projekte mit messbarer sozialer Wirkung in den Sektoren Bildung, Gesundheit, Sozialwesen, Inklusion und bezahlbarer Wohnraum finanziert und unterstützt.

Dazu vergibt sie mittel- bis langfristige Darlehen zu günstigen Konditionen an Unternehmen und Organisationen, die sich für vulnerable Bevölkerungsgruppen einsetzen. Auf diese Weise unterstützt die HypoVereinsbank unter anderem eine Kindertagesstätte in Potsdam-Marquardt, ein Wohnheim für Frauen in prekären Lebenssituationen in Würzburg und ein inklusives Wohnprojekt in Ingolstadt.

Zum anderen engagieren sich die Mitarbeiter der Bank bei „Financial Education“ ehrenamtlich für die Förderung der Finanzbildung, indem sie Schülern, jungen Erwachsenen sowie von sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen grundlegende Kenntnisse in den Themen Wirtschaft und Finanzen vermitteln.

In beiden Bereichen steht nicht die finanzielle Rendite im Vordergrund, sondern die soziale Wirkung. Hier konzentriert sich die Bank darauf, gemeinsam mit den Kunden einen messbaren Beitrag zu einer gerechten und inklusiven Gesellschaft zu leisten.

Ein zentrales Element von Social Impact Financing ist die soziale Wirkungsmessung. Dazu werden mit den Kunden Kennzahlen vereinbart, an denen sich ablesen lässt, ob die gewünschte positive Wirkung tatsächlich erreicht wird. Das Social Impact Banking stellt auf sektorspezifische Wirkungsindikatoren ab, welche die Verbesserung der Lebenssituation der Begünstigten durch das finanzierte Projekt beschreiben. Damit unterscheidet es sich etwa von Klimazielen, die einheitlich an der durch das Projekt erzielten CO2-Einsparung gemessen werden.

So lässt sich die positive Wirkung einer Investition in die Sektoren Gesundheit, Bildung oder Inklusion zum Beispiel anhand der Anzahl geschaffener Betreuungs- oder Kitaplätze, der Fläche von neuem bezahlbarem Wohnraum oder der verbesserten Inklusion von benachteiligten Menschen in die Gesellschaft und das Arbeitsleben messen.

Die Projekte, für die sich die HypoVereinsbank engagiert, werden im Vorfeld sehr genau geprüft. Und von den Kunden wird regelmäßig ein Wirkungsbericht erwartet, in dem die definierten Indikatoren beschrieben werden.

Mitmachen ist erwünscht

Da der Bereich „Financial Education & Volunteering“ auf ehrenamtlichem Engagement beruht, sind die Mitarbeiter ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Social Impact Banking. Sie bringen als Trainer oder Mentoren Schülern und jungen Erwachsenen den verantwortungsvollen Umgang mit Geld näher.

Dabei arbeitet die Bank mit sozialen Partnerorganisationen wie JOBLINGE oder Pfennigparade seit vielen Jahren zusammen. Mittlerweile konnten mit 225 Finanzworkshops und verschiedenen digitalen Trainingsformaten rund 4.300 überwiegend junge Menschen erreicht werden.

Mit JOBLINGE wurde gleich zu Beginn der Corona-Pandemie ein spezielles digitales Unterrichtsformat entwickelt, das wichtige interaktive Elemente beinhaltet. Für das Kreditinstitut und die Workshop-Teilnehmer ein Erfolg. Drei von ihnen haben sich in der Zwischenzeit für eine Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau bei der HypoVereinsbank entschieden.

Auch das Mentoring-Programm mit der Stiftung Pfennigparade „Entrepreneurship inklusiv“ wird seit 2020 komplett digital durchgeführt. Das Programm zielt darauf ab, Schülern mit und ohne Behinderung der oberen Jahrgangsstufen den Start ins Berufsleben zu erleichtern.

In drei Intensivworkshops lernen sie, Ideen für Social Start-ups entlang der SDGs zu entwickeln. Anschließend arbeiten die Heranwachsenden in Teams, um ihre Geschäftsideen weiter auszuarbeiten. Hierbei werden sie für die Dauer von vier Monaten von HVB-Mentoren begleitet und unterstützt. Für ihre Financial-Education-Maßnahmen wurde die HypoVereinsbank 2021 als erste Bank in Deutschland mit dem Gütesiegel „Trusted Education“ der Stiftung Finanzbildung ausgezeichnet.

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen als Leitbild

Seit 2019 hat die HypoVereinsbank ihr gesellschaftliches Engagement mit Social Impact Banking erweitert, das bereits 2017 bei der UniCredit in Italien eingeführt wurde. Inzwischen ist Social Impact Banking fest etabliert und ein integraler Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der Bank. Dementsprechend wurde sie 2021 zum zweiten Mal in Folge als „Best Social Impact Bank Europe“ ausgezeichnet.

Die HypoVereinsbank sieht sich als Impulsgeber und Förderer von Veränderungsprozessen, welche die Gesellschaft besser machen. Indem sie Unternehmen und Organisationen unterstützt, soziale Probleme zu bewältigen, leistet sie zudem einen Beitrag, um die sozialen Ziele der Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen zu erreichen.

 

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