Autoren: Ulrich Horstmann, Gerald Mann Euro:6,99 128 Seiten, Einband ISBN: 978-3-89879-933-1 Finanzbuch Verlag Mehr Infos erhalten Sie mit einem KLICK auf diesen LINK!   Ein Bargeldverbot erscheint vielen als dysutopisch und nicht durchführbar. Aber ist das wirklich so? Technisch gesehen lässt sich ein solches Verbot leicht durchsetzen. Klingt das schlimm und wie eine Bedrohung oder…


Autoren: Ulrich Horstmann, Gerald Mann

Euro:6,99

128 Seiten, Einband

ISBN: 978-3-89879-933-1

Finanzbuch Verlag

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Ein Bargeldverbot erscheint vielen als dysutopisch und nicht durchführbar. Aber ist das wirklich so? Technisch gesehen lässt sich ein solches Verbot leicht durchsetzen. Klingt das schlimm und wie eine Bedrohung oder eher nach einer Perspektive? Eine Welt ohne Kriminalität und Steuerhinterziehung ist doch erstrebenswert, oder etwa nicht? Seit Kurzem geistert noch ein weiteres Argument durch die Diskussion, nämlich das der Wirtschaftsstimulation. Wenn Bürgern die Möglichkeit des Sparens genommen wird, geben sie das Geld eher aus und stimuliert die Wirtschaft. Letzten Endes profitiert die Allgemeinheit davon. Wer kann Einwände gegen diese rosigen Aussichten haben? Ulrich Horstmann und Gerald Mann können.

Gleich zu Beginn des Buches nennen Ulrich Horstmann und Gerald Mann schon alle Maßnahmen, welche das Bargeld bereits heute einschränkt. In nicht wenigen Ländern ist das Bezahlen mit Bargeld nur noch bis zu einem gewissen Betrag möglich. Wer generell höhere Summen bar bezahlt, macht sich per se verdächtig, irgendwie an illegalen Aktivitäten teilzunehmen. So ist es kein Wunder, dass der amerikanische Ökonom Kenneth Rogoff einen in München gehaltenen Vortrag mit einem Bild beginnt, auf dem Schusswaffen auf Dollarnoten liegen. Dem Zuhörer soll auch optisch signalisiert werden, dass Bargeld böse ist und nur der Kriminalität dient.

Horstmann und Mann denken das Szenario der Bargeldbeschränkung konsequent zuende. Am fiktiven Ende steht die Abschaffung des Cashs. Alle Mittel der Manipulation werden hier eingesetzt, so dass die Bevölkerung letztendlich glaubt, das Verbot komme ihnen zugute. Mit dem Zitat von Benjamin Franklin, dass man auch die Freiheit verliert, wenn man sie zugunsten der Sicherheit einschränkt, positionieren sich beide Autoren als Freunde des Bargeldes. Ihr Argument ist die Sorge, die Freiheit und die Demokratie zu verlieren, denn eine bargeldlose Gesellschaft hat alle Mittel in der Hand, ihre Bürger rund um die Uhr zu überwachen und deren Verhalten zu lenken, natürlich nach sozial erwünschten Maßstäben. Denn dass ein Übergewichtiger keine Süßigkeiten mehr erwerben kann, ist doch in seinem Interesse, oder? Nicht umsonst haben beide Autoren das Buch Friedrich August von Hayek und George Orwell gewidmet.

Horstmann und Mann gehen leider nicht auf die Ausweichmöglichkeiten ein, welche die Bürger ergreifen könnten. Weder der Sumpf der Kriminalität noch die Steuerhinterziehung würde trockengelegt, sie würden sich nur verlagern. Schon heute werden illegale Aktivitäten bargeldlos mit Bitcoins beglichen. Auch lassen sich Devisen, Sachwerte o.Ä. lagern und den Geldwert aus dem Wirtschaftskreislauf ziehen. Dass die beiden Autoren diese Möglichkeiten auslassen, ist schade. Denn das würde das Bild komplementieren.

Bildnachweis: Münchener Verlagsgruppe